Dreistellige Torausbeute als Ziel: Niklas Burtsche verstärkt den TSB Gmünd ab Sommer

Den nächsten Schritt nach oben wagt Niklas Burtsche mit dem Wechsel vom TSV Alfdorf/Lorch zum TSB Gmünd. Mit erst 21 Jahren hat der ambitionierte Linksaußen in der Verbandsliga bereits eine tolle Trefferquote vorzuweisen.

Leichtfertig mit Chancen umzugehen, das durfte sich Niklas Burtsche in seinen mittlerweile drei Aktivensaisons noch nie erlauben. Zuerst bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf und seit 2022 mit dem TSV Alfdorf/Lorch war der junge Linksaußen stets in den Abstiegskampf verwickelt. Eine Nervensache, die sich als durchaus hilfreich für die eigene Entwicklung herausstellte. „Es ging immer um das sportliche Überleben“, blickt der Donzdorfer zurück: „Für mich war das ein Weckruf, dass es bei den Männern noch einmal härter zur Sache geht als in der Jugend. Du musst in jedem Spiel 110 Prozent geben, um erfolgreich zu sein.“ In der laufenden Runde zumindest kann sich der TSV Alfdorf/Lorch als Tabellenachter aus dem Gröbsten heraushalten – auch weil Burtsche die Torschützenliste der Verbandsliga 2 mit großem Abstand anführt.
 
Stolze 139-mal netzte er bislang ein, saisonübergreifend stehen mittlerweile 369/83 Tore aus 66 Aktivenspielen in der Statistik. „Das lässt sich sehen“, grinst Burtsche und will daran künftig auch zwei Klassen höher anknüpfen. „Ich traue ihm den Sprung in die Oberliga relativ schnell zu“, ergänzt Jürgen Rilli. Mit der Neuverpflichtung vervollständigte der Sportliche Leiter das neue Duo auf dem linken Flügel, wo sich Burtsche dann mit Ivo Dragicevic abwechseln wird. In der A-Jugend von Frisch Auf Göppingen waren beide schon einmal vereint.
Nicht zum ersten Mal profitiert der TSB von der Ausbildung unter dem Göppinger U19-Trainer Gerd Römer. Der bisherige Linksaußen Eric Zimmermann durchlief die Nachwuchsakademie des Bundesligisten ebenso wie Kai Schäffner und einst Jonas Waldenmaier, zwei weitere Leistungsträger im Gmünder Oberligateam. „All diesen Jungs aus der Region können wir eine Perspektive bieten und unser TSB-Projekt somit weiter nach vorne treiben“, erklärt Rilli. Wobei er neben den guten Kontakten auf die andere Seite des Hohenstaufens natürlich auch den eigenen Nachwuchs hervorhebt: „Wir bilden auch selbst gute Spieler aus und haben die richtige Struktur, um sie weiter heranzuführen. Der Erfolg unseres Perspektivteams in der Landesliga spricht für sich.“
 
Eine lange Eingewöhnungszeit wird Burtsche bei den Jets ohnehin nicht benötigen. „Die Jungs kenne ich sportlich und privat schon ganz gut“, verrät der 21-Jährige. Mit Stefan Scholz teilte er die Kabine bei der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf, den vielen TSB-Eigengewächsen stand er vor fünf Jahren mit seinem Heimatverein SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch in der B-Jugend Württembergliga gegenüber. Dass der damalige Gmünder Coach Aaron Fröhlich ab Sommer die Oberliga-Mannschaft übernimmt, war ein ausschlaggebender Punkt für den Wechsel: „Bei den damaligen Derbys zwischen Lauterstein und dem TSB war Aaron schon eine beeindruckende Persönlichkeit. Ich freue mich darauf, bald von ihm trainiert zu werden und zu lernen.“
Nach drei starken Verbandsliga-Jahren gilt es für ihn, das nächste Level zu erreichen. Mit seiner Dynamik und dem hervorragenden Torriecher passt Burtsche jedenfalls perfekt zum temporeichen Spielstil des TSB, findet Jürgen Rilli: „Niklas ist ein absoluter Konterspieler mit einem variablen Wurfbild. Die bekannten Zahlen sprechen klar für ihn und seine Qualität.“
 
An der nötigen Motivation mangelt es dem Neuzugang ohnehin nicht. Vor seinem ersten vollständigen Aktivenjahr in Donzdorf hatte er sich 50 Treffer als persönliche Marke gesetzt, was er letztlich mit 84 Toren sogar übertrumpfte. Und wie lautet das neue Ziel für die Premiere in der vierthöchsten Liga? Da gerät Burtsche dann doch kurz ins Grübeln, bevor die selbstbewusste Antwort folgt: „Eine dreistellige Toranzahl darf es gerne wieder sein. Doch wichtiger ist die Mannschaft. Wir sind jung, haben richtig Bock auf Handball und wollen in der nächsten Saison oben angreifen.“
(Text und Bilder: Nico Schoch)