Teil drei im Saisonrückblick der „Junior Jets“: Sie sind die „Vorzeigejugend“ des TSB Gmünd, wie Jugendleiter Michael Hieber gerne betont. Im dritten Jahr in Folge auf Landesebene vertreten, konnten die B-Junioren das Titelrennen in der Württembergliga lange Zeit offen halten. Dass es trotz attraktivem und ebenso erfolgreichem Handball doch nicht zum ganz großen Wurf gereicht hat, dem will Aaron Fröhlich, den Gmünder „Trainer des Jahres“, aber keinesfalls hinterher trauern. Vielmehr richtet sich der Blick nach vorne auf den nahenden Sprung in den Aktivenbereich.
B-Jugend – Württembergliga Staffel 2: 2.Tabellenplatz – 30:6 Punkte –570:483 Tore
14 Siege aus 18 Saisonspielen – das ist die Bilanz eines Spitzenteams und Beleg für eine bemerkenswerte Konstanz. Das einzige „Problem“: In ihrer zweiten Württembergliga-Saison befanden sich die Gmünder erneut in der Verfolgerrolle hinter einer Übermannschaft. War dies im Vorjahr noch die verlustpunktfreie SG BBM Bietigheim, so marschierte nun die MTG Wangen ungeschlagen vorneweg und ließ lediglich beim TSB einen einzigen Punkt liegen. Dass es damit erneut „nur“ zum Vize-Titel reichte, ist kein Grund, unzufrieden zu sein, wie Aaron Fröhlich unterstreicht.
„Um zu sehen, was wir geleistet haben, schaue ich am Ende auch gerne auf die Tabelle, aber das ist nicht das Allerwichtigste“, betont der TSB-Coach. Im Vordergrund stehe immer die Entwicklung der einzelnen Spieler, was sich am Ende auch an der Platzierung zeige: „Natürlich wäre es etwas Besonderes gewesen, einen Meistertitel zu holen. Mit ein bisschen Glück wäre das auch möglich oder angesichts unserer Leistungen über die gesamte Saison hinweg sogar verdient gewesen. Aber wir können das realistisch einschätzen und sind zufrieden damit, so wie es gelaufen ist.“ Besonders in der Hinrunde, als zahlreiche verletzungsbedingte Ausfälle den TSB schwächten, habe das Team hervorragende Arbeit geleistet und sich trotz aller Widerstände in der württembergischen Spitze etabliert. „Viele haben in dieser schwierigen Phase ihre Chance genutzt, sich persönlich weiterentwickelt und in den Vordergrund gespielt“, lobt Fröhlich.
Gerade in die Phase fiel das wohl beste Saisonspiel, als die TSBler der MTG Wangen nach einem 10:17-Pausenrückstand noch ein 29:29-Remis abringen konnten. Aus Sicht des Trainers ein schöner Zusatzerfolg und ein Beleg für die Qualität seiner Truppe, dass sie den Allgäuern als einziger Kontrahent einen Punktverlust zufügte. „Die Meisterschaft von Wangen war dennoch völlig verdient“, sagt Fröhlich aber auch und verweist insbesondere auf das Rückspiel. Beim inoffiziellen Endspiel um den Titel in der „Hölle Süd“ konnten die Gmünder nicht an ihre vorherigen Auftritte anknüpfen und unterlagen zurecht 27:32. Es sollte die einzige von nur zwei Niederlagen bleiben. Doch gerade jener Patzer beim Vorletzten HSG Albstadt (27:28) wurmte Fröhlich lange Zeit, „denn das was wir dort gezeigt haben, war weit unter unserem Leistungsniveau.“ An der gesamten Situation habe dies aber auch nichts geändert, da Wangen insgesamt einfach „zu souverän“ gewesen sei.
Dass es am Ende erneut nur zum undankbaren zweiten Rang reichte, kann den Stolz über eine erfolgreiche Spielzeit aber in keinster Weise schmälern. Immerhin boten die TSB-Youngster attraktiven Jugendhandball und lockten im Durchschnitt 150 Zuschauern zu ihren Heimspielen. „Mein Ziel ist es zwar nicht unbedingt, immer den schönsten Handball zu spielen“, meint Fröhlich, „aber wir haben eine ganz gute Mischung gefunden und mit unserem Spielermaterial sehr erfolgreich die Vorgaben umgesetzt.“ Eine klare Verbesserung zur Vorsaison bestand darin, dass die Gmünder ihr spielerisches Potenzial sehr konstant auf die Platte brachten und somit gegen jeden Gegner imstande waren, zu punkten. „Wir waren in einer stärkeren Position, da wir die meisten Spieler aus dem älteren Jahrgang hatten“, erklärt der Trainer, „dennoch war es vor der Saison nicht unbedingt absehbar, dass wir so souverän und konstant unsere Leistung bringen würden.“ Einer, der konstant eine hervorragende Trefferquote erzielte und somit aus dem Kollektiv herausragte, war Tom Abt. Mit 187/35 Toren in 18 Spielen – elfmal erzielte er eine zweistellige Torausbeute – sicherte sich der TSB-Spielmacher die Torjägerkrone der Württembergliga. „Wir müssen das nicht unendlich herausheben, aber natürlich ist die persönliche Leistung etwas ganz Besonderes und auch eine Auszeichnung für uns als Team“, freut sich Fröhlich über diese eindrucksvolle Bilanz.
Unterm Strich sieht Fröhlich seine Mannschaft als „sehr zufriedenen Vizemeister“ und nennt dafür einen Hauptgrund: „Wenn man unsere Entwicklung der vergangenen Jahre mit anderen Mannschaft vergleicht, sieht man was für einen großen Schritt gemacht haben.“ Bester Belag dafür war, dass der Lokalrivalen SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch mit 36:31 und 35:28 beide Male deutlich bezwungen wurde: „In den Jahren davor haben wir das Derby immer verloren, auch wenn es meist knapp war. Dass wir dieses Jahr klar besser waren, stellt uns natürlich sehr zufrieden.“ Zusätzlichen Grund zur Freude hatte Fröhlich selbst dadurch, dass er für seine engagierte Arbeit von der Stadt Gmünd zum „Trainer des Jahres“ gekürt wurde. Eine Auszeichnung, die den 28-Jährigen sichtlich stolz macht: „Dass der Fokus in der Wahl auf die Jugend gelegt wurde, fand ich bereits ein schönes Zeichen. Dass ich dann aus allen Jugendtrainer Gmünds ausgewählt wurde, spricht für meine Jungs, dass sie konstant solche guten Leistungen bringen und derart positiv auffallen, dass das auch auf mich zurückfällt.“
Im sechsten gemeinsamen Jahr wartet die bislang größte Herausforderung auf Aaron Fröhlich und seine jungen Schützlinge. Derzeit liegt im Training der Fokus auf den taktischen Vorgaben, um bestens vorbereitet in die Qualifikation zur Saison 2019/20 zu starten. Der Startschuss fällt am Samstag, 04.Mai, wenn die Gmünder in der Königsbronner Herwartsteinhalle auf die TG Geislingen (Anwurf: 11:45 Uhr), die SG Hofen/Hüttlingen (13:20 Uhr) sowie Gastgeber HSG Oberkochen/Königsbronn (14:55 Uhr) treffen. Mindestens der zweite Platz in dieser anspruchsvollen Vierergruppe ist Pflicht, damit weiterhin der Sprung in die Württembergliga gelingen kann. Den Marathon mit bis zu fünf Qualifikationsturnieren erfolgreich zu meistern, wird laut Fröhlich besonders „körperlich anspruchsvoll, da wir nun wieder hauptsächlich mit dem jüngeren Jahrgang an den Start gehen.“ Lediglich Sascha Grützmacher und Florian Krazer gehören dem älteren Jahrgang 2001 an.
Ihr großes Ziel haben die TSB-Youngster aber dennoch fest ins Auge gefasst: Das Erreichen der A-Jugend Württemberg-Oberliga. „Ganz klar wäre es eine Enttäuschung, wenn wir es nicht auf Landesebene schaffen sollten“, meint Fröhlich, stellt aber auch klar, „dass man das nicht garantieren kann. Es ist immer schwierig, sich in den spannend eingeordneten Gruppen durchzusetzen.“ Neben der sportlichen Qualifikation liege das Hauptaugenmerk perspektivisch nun auch darauf, die Nachwuchsspieler frühzeitig an den Aktivenbereich heranzuführen. Aaron Fröhlich gibt sich zuversichtlich: „Ziel ist ein fließender Übergang in die Zweite, langfristig auch in die Erste Mannschaft. Das ist eine ganz spannende Phase, die wir mit gemeinsamen Trainingseinheiten und einem Doppelspielrecht aktiv gestalten wollen. Wir wollen alle Spieler direkt in den Aktivenbereich integrieren – denn genau darauf haben wir über die ganzen Jahre hingearbeitet.“
Spielerstatistik: Julian Sacher (16 Einsätze), Dennis Slonek (18 Einsätze), Niklas Schmid (12 Einsätze) – Tom Abt (18 Einsätze, 187/35 Tore), Valentin Pick (18 Einsätze, 108 Tore), Jonas Schmutzert (18 Einsätze, 78/6 Tore), Patrick Watzl (10 Einsätze, 52 Tore), Kai Kiesel (15 Einsätze, 44 Tore), Gentjan Krasniqi (12 Einsätze, 27/1 Tore), Vincent Pick (18 Einsätze, 24 Tore), Hannes Kauderer (15 Einsätze, 19 Tore), Simeon Kratochwille (17 Einsätze, 12 Tore), Aaron Wild (17 Einsätze, 8 Tore), Can Oktay (18 Einsätze, 4 Tore), Louis Waldraff (15 Einsätze, 3 Tore), Deniz Bönsel (4 Einsätze, 1/1 Tor)
Hier geht es zu Teil eins des Saisonrückblicks 2018/19 - D-Jugend: http://tsb-gmuend.de/berichte/43-jugend/488-starke-entwicklung-doch-die-kroenung-bleibt-aus.html
Hier geht es zu Teil eins des Saisonrückblicks 2018/19 - D-Jugend: http://tsb-gmuend.de/berichte/43-jugend/488-starke-entwicklung-doch-die-kroenung-bleibt-aus.html
Hier geht es zu Teil zwei des Saisonrückblicks 2018/19 - C-Jugend: http://www.tsb-gmuend.de/berichte/43-jugend/496-das-lehrjahr-hat-sich-bezahlt-gemacht.html
(Text und Spielbilder: Nico Schoch - Mannschaftsbild: Jörg Frenze)