Mit hoher Leidenschaft und einer erneut starken Abwehrleistung erkämpft sich der TSB Gmünd II einen 37:34 (18:17) – Sieg beim HC Winnenden II. Trotz Verletzungspech bewahrt das Team von Trainer Patrick Schamberger die Nerven – ein enormer Schritt weg vom Tabellenkeller der Bezirksoberliga.

Die Gmünder haben es geschafft, den 27:25-Heimerfolg über Hohenacker-Neustadt aus der Vorwoche zu vergolden. „Vier wichtige Punkte, um dem Keller so schnell wie möglich zu entkommen“, so fasste Patrick Schamberger diesen doppelten Befreiungsschlag zusammen. Seine Mannen knüpften an ihre bewährten Stärken an: Eine bärenstarke Abwehr, ein perfekt eingestellter Mittelblock und sofortiger Druck auf den Gegner. Jonathan Leichs sorgte für einen 4:1-Traumstart, nach nur elf Minuten führte der TSB in fremder Halle bereits mit 9:2. Doch zum gewohnten Bild zählt auch, dass die Gmünder ihre starke Anfangsphase nicht konservieren können.
An diesem Tag kam erschwerend hinzu, dass Kai Kiesel bei einem unglücklichen Foul des Gegners umknickte und verletzt ausschied. Plötzlich fehlte das Fundament der Defensive – was Winnenden nutze, um Tor um Tor von 4:11 (15.) bis zum 12:14 (23.) zu verkürzen. Mit einigen Schiedsrichterentscheidungen haderten die TSBler ebenso wie mit der Winnender Manndeckung gegen Leichs, die das Angriffsspiel durcheinander brachte. Rechtsaußen Noel Reibstein hielt zunächst ein kleines Polster aufrecht, das bis zur Pause aber auf 18:17 zusammengeschmolzen war.
Der Trainer musste reagieren: Das Abwehrzentrum sollte dicht bleiben, die gegnerischen Außen zum Wurf kommen – was gelang, weil TSB-Torwart Tizian Daubner erneut einen starken Auftritt hinlegte. So gelang es den Gmündern, nach Wiederanpfiff rasch auf 21:17 (35.) davonzuziehen. Es folgte pure Dominanz der Gäste, die mit variablem Angriffsspiel überzeugten. Als das Rückraumduo Sebastian Wittek und Felix Daubner dann den Sieben Tore-Vorsprung wieder herstellten, war der Auswärtssieg zum Greifen nahe. Doch selbst nachdem Can Oktay an seinem 23. Geburtstag den vierten Siebenmeter zum 34:26 (54.) verwandelte, blieb es hektisch.

Winnenden warf alles nach vorne, versuchte aggressive Deckungen und die Gäste leisteten sich unnötige Ballverluste. Jonas Stütz wurde aufgrund seiner dritten Zeitstrafe disqualifiziert (56.). Kurzzeitig standen die Gäste nur noch zu vier auf dem Feld und drohten beim Stand von 34:32 (58.) alles zu verspielen. Es brauchte eine Auszeit, um die Nerven zu beruhigen – mit Erfolg. Wild erzielte einen erlösenden Treffer, Tizian Daubner parierte einen Strafwurf. Bruder Felix setzte sich schließlich entschlossen im Eins-gegen-Eins durch und sorgte mit dem 37:33 (60.) für die ganz späte Entscheidung. Das letzte Gegentor war nur noch Ergebniskosmetik.
„Unsere stabile Abwehr kann inzwischen auch auf einen starken Gegner reagieren“, resümierte Schamberger: „Der nächste Step wäre es, ein Spiel auch einmal souverän zu gewinnen und sich nicht von einer veränderten Abwehrvariante nervös machen zu lassen.“ Insgesamt aber zeigt der Weg wieder nach oben. Mit einem ausgeglichenen Punktekonto hat sich der TSB II auf den siebten Rang vorgeschoben und sich weiter vom Tabellenende abgesetzt. Ohne Druck geht es am Samstag (17:15 Uhr / Große Sporthalle) ins Heimspiel gegen den Tabellenvierten SV Magstadt, der im Schnitt unglaubliche 37 Tore pro Spiel erzielt. „Eine sehr schnell spielende Mannschaft“, so Schamberger, „die wir aber vor große Aufgaben stellen wollen.“
TSB II: Tizian Daubner, Dennis Slonek – Jonathan Leichs (7), Felix Daubner (5), Aaron Wild (5), Can Oktay (5/4), Sebastian Wittek (4), Noel Reibstein (3), Kai Jaros (3), Jonas Stütz (2), Kai Kiesel (2/1), Paul Fritz (1), Max Wollmann

(Text und Bilder: Nicolas Schoch)







































