Der TSB Gmünd II hat sich mit einem 27:25 (17:13) – Heimerfolg über den SV Hohenacker-Neustadt wieder von den Abstiegsplätzen der Bezirksoberliga distanziert. Trotz dünner Personaldecke überzeugten die Jets besonders defensiv, doch es bleibt kaum Zeit zum Durchatmen.

Nur ein Sieg aus den vergangenen sechs Partien, obendrein sind mehrere Leistungsträger verletzt oder angeschlagen: Das neuformierte TSB-Perspektivteam durchlebt derzeit einen wöchentlichen Stresstest, hielt in eigener Halle aber dem Druck stand. „Die Jungs raufen sich zusammen, stehen füreinander auf der Platte ein und haben sich endlich belohnt“, war Trainer Patrick Schamberger nach dem Sieg im Kellerduell gegen den SV Hohenacker-Neustadt äußerst erleichtert.
Den Grundstein legten die Gmünder in der ersten Hälfte. Bemerkbar machte sich allen voran die Rückkehr von Felix Daubner, der gemeinsam mit Spielmacher Sebastian Wittek und Jonathan Leichs eine starke Rückraumachse bildete. Leichs eröffnete den Torreigen, Daubner legte nach und beim Stand von 10:5 (12.) waren die Gäste bereits zu ihrer ersten Auszeit gezwungen. „Die Eingespieltheit und die Souveränität kehren zurück“, freute sich Schamberger. Womit allen voran auch die Abwehr gemeint war: „Wenn wir da unsere Regeln eingehalten haben, dann hatte der Gegner wenig Möglichkeiten, um durchzukommen.“

Im Mittelblock waren Leichs und Kai Kiesel die große Konstante im ganzen Spiel. Wenn doch einmal ein Wurf durchkam, dann war der gut aufgelegte Tormann Tizian Daubner zur Stelle. Die Gmünder kontrollierten ihre Gäste, erspielten sich klare Chancen und hielten das Tempo hoch. Kai Jaros erhöhte sogar auf 17:11 (24.) – ein klares Polster, das der TSB allerdings nicht in die Pause retten konnte. Als Hohenacker-Neustadt direkt nach Wiederanpfiff auf drei Tore heranrückte, war es wieder ein offenes Spiel. Erst Leichs konnte mit dem 18:14 (33.) die Gmünder Torflaute beenden.
Es war offensichtlich: Aufgrund weniger Wechselmöglichkeiten gingen dem TSB zunehmend die Kräfte aus. Mit purer Entschlossenheit gingen Daubner und Leichs voran, trafen zum scheinbar sicheren 21:16 (36.). Doch erneut blieben die Hausherren knapp zehn Minuten ohne eigenen Treffer, beim 21:20 (44.) bahnte sich ein Krimi an. Doch auf die Abwehr und Keeper Tizian Daubner war erneut Verlass.

Der TSB ließ sich nicht verunsichern, sondern erzielte mit dem 26:22 (56.) durch Wittek vermeintlich schon die Vorentscheidung. Doch Hohenacker-Neustadt steckte nicht auf und probierte es mit einer offensiven Manndeckung, was die Gmünder Nerven nochmals flattern lief. 50 Sekunden vor dem Ende hatten die Gäste sogar den Anschluss in der Hand, doch Tim Brand scheiterte von der Siebenmeterlinie an Tizian Daubner. Zwillingsbruder Felix machte im Gegenzug den 27:25-Sieg perfekt, der auch mit Blick auf die Tabelle extrem wertvoll war.
Mit 8:10 Punkten klettert das TSB-Perspektivteam auf den achten Rang und verschafft sich etwas Luft auf die hinteren Plätze. Der Blick richtete sich trotzdem sofort nach vorne: Am Sonntag (17 Uhr / Alfred-Kärcher-Sporthalle) gastiert man beim HC Winnenden II, der seit sieben Spielen auf einen Sieg wartet und Vorletzter ist. „Wir dürfen dieses Auswärtsspiel nicht zu leicht nehmen“, mahnt Schamberger, „auch, weil sich unsere Verletzungsmisere weiterzieht. Aber wir wollen dort unbedingt die nächsten zwei Punkte für den Nichtabstieg holen und um uns im Mittelfeld zu sichern.“
TSB II: Tizian Daubner, Devin Immer – Jonathan Leichs (7), Felix Daubner (6), Kai Jaros (5/2), Sebastian Wittek (4), Kai Kiesel (4/2), Lasse Bladeck (1), Jonas Stütz, Paul Fritz, Ruben Hermann, Can Oktay, Max Wollmann

(Text und Bilder: Nicolas Schoch)







































