Die junge Mannschaft des TSB Gmünd II stand gegen die SG Schorndorf mehrmals kurz vor dem Comeback, doch erneut fehlte die letzte Konsequenz im Angriff. Bei der 27:29 (14:17) – Heimniederlage machte ausgerechnet ein Ex-Gmünder im Gästetor den Unterschied.

Zwei langjährige TSBler liefen nach Spielende mit einem Lächeln durch die Große Sporthalle: Torwart Julian Sacher und Rückraumspieler Heiko Beck, vor dieser Saison zur SG Schorndorf gewechselt, durften mit ihrer neuen Mannschaft den ersten Sieg feiern. Für die einstigen Teamkollegen war es ein Abend voller verpasster Gelegenheiten, was letztlich die dritte Niederlage in Folge bedeutete. „Wir haben uns in der Abwehr gesteigert, gekämpft bis zum Schluss – aber definitiv im Angriff das Spiel verloren“, konstatierte Patrick Schamberger. Der TSB-Spielertrainer wirkte aufgrund der dünnen Personaldecke erneut 50 Minuten lang selbst auf dem Feld mit und versuchte Ruhe einzubringen. Schamberger stellte aber klar: „Ich will eigentlich gar keine Minute spielen, sondern meine Jungs weiterentwickeln. Nur ging es einfach nicht anders.“
Der Komplettausfall des Gmünder Rückraums war sonst kaum aufzufangen: Nachdem Felix Daubner und Kai Jaros ohnehin zuschauen mussten, humpelte in der ersten Viertelstunde auch noch Spielmacher Sebastian Wittek mit einem Pferdekuss vom Feld. Der TSB gerade von einem 2:5-Rückstand (6.) erholt, da musste Schamberger notgedrungen die Regie übernehmen und glich selbst zum 8:8 (15.) aus. „Dafür, dass ich dort noch nie gespielt habe, hat es ganz gut funktioniert“, meinte der gelernte Kreisläufer. Doch die Problemzonen seiner neu formierten Truppe wurden schonungslos offen gelegt: „Wir haben uns durch die technischen Fehler in der ersten wie in der zweiten Halbzeit selbst bestraft. Defensiv haben wir nach der Anfangsphase mehr Stabilität gefunden, doch der Gegner hat die vielen Eins-Gegen-Eins Situation gut angenommen und ist immer wieder durchgekommen.“
Mit der ersten eigenen Führung zum 10:9 (19.) hatte der TSB die nervös wirkenden Gäste zur Auszeit gezwungen, lag aufgrund eigener Ballverluste aber nur 75 Sekunden später schon wieder mit 10:12 (21.) zurück. Ein Rückstand, dem die Hausherren bis zum Ende verzweifelt hinterher rennen sollte. Nach dem Seitenwechsel setzte der eingewechselte Torwart Tizian Daubner sofort ein Zeichen, als er über die volle Distanz ins leere Schorndorfer Gehäuse zum 16:17 (32.) traf. Der Ex-Gmünder Beck nutzte einen Ballgewinn, um auf 20:23 (41.) zu erhöhen.
Doch der TSB kämpfte sich abermals zurück. Nach einer Parade von Daubner winkte beim 23:24 (45.) die Chance zum Ausgleich, doch Jonathan Leichs traf nur den Pfosten. In der Schlussphase kehrte der angeschlagene Wittek aufs Feld zurück, leitete den erneuten Anschlusstreffer durch Jonas Stütz zum 26:27 (55.) ein und traf selbst zum 27:28 (56.). Das Derby der beiden Landesliga-Absteiger hätte kippen können, doch der TSB nutzte sein Momentum nicht. SG-Schlussmann Sacher parierte zweimal nacheinander gegen Wittek und Aaron Wild, ein letzter Freiwurf von Leichs landete im Schorndorfer Block. Die Gäste spielten die Zeit clever herunter und jubelten über ihre ersten Punkte.
Trotz der Ernüchterung im Gmünder Lager sah auch Schamberger positive Ansätze. „Alle Jungs, die von der Bank gekommen sind, haben Musik gemacht“, so der 40 Jahre alte Spielertrainer: „Sich nie aufzugeben, immer weiterzumachen – das ist schon eine große Eigenschaft, die man nicht trainieren kann. Die Siege werden kommen, da bin ich mir sicher.“ Das nächste schwierige Spiel wartet am kommenden Sonntag (15 Uhr) beim Tabellennachbarn TSV Schmiden II, der seine beiden zwei Spiele bislang gewonnen hat.TSB II: Slonek, T. Daubner (1) – Wittek (7/2), Stütz (6), Wild (4), J. Leichs (3), Reibstein (3), Schamberger (2), Kiesel (1), Bladeck, Oktay, Wollmann, Leitner
SG: Sacher, Steinhauer – Rehlinger (7), Bareiß (5), Katterbe (5), Bauer (4/1), Friz (3), Mayer (3), Beck (1), Netzer (1), Werner, Grau
(Text und Bilder: Nicolas Schoch) 







































