Vorne harmlos, hinten zu brav: Zweite Niederlage in Folge für das TSB-Perspektivteam

Der TSB Gmünd II muss in der Bezirksoberliga den nächsten Rückschlag hinnehmen. Bei der deutlichen 18:27 (9:13) – Schlappe beim TV Obertürkheim standen sich die Jets mit fünf vergebenen Siebenmetern und mangelhafter Chancenverwertung selbst im Weg.

Schon die Vorzeichen waren alles andere als ideal: Personelle Engpässe, absolutes Harzverbot und ein heimstarker Gegner. All das wollte Patrick Schamberger, der notgedrungen erstmals selbst als Spielertrainer eingreifen musste, allerdings nicht als Ausrede gelten lassen. „Es war das erwartet schwere Spiel“, resümierte der 40-Jährige ernüchtert: „Wir haben nicht zu 100 Prozent unsere sportliche Leistung abgerufen, die wir trotz aller Umstände hätten zeigen müssen.“
 
Es begann mit einer desaströsen Angriffsleistung. Nach neun Minuten lagen die Gmünder schon mit 0:6 zurück, ehe Kai Jaros und Felix Daubner erstmals trafen. Die Fehlwürfe und technischen Fehler rissen weiterhin nicht ab. Insgesamt vier verschiedene Schützen vergaben außerdem vom Siebenmeterpunkt, darunter auch Schamberger selbst beim Stand von 3:10 (21.). Obertürkheim nutzte die Gmünder Schwächen gnadenlos, der mit sieben Treffern herausragende Spielmacher Pradyumin Arvind traf nach Belieben. „Wir waren in der Abwehr zu brav und vorne zu ideenlos“, haderte Schamberger.
Immerhin bewies der TSB gute Moral, kämpfte sich vor der Pause erstmals auf vier Tore heran. Als Kai Kiesel vom Kreis sogar auf 11:13 (32.) verkürzte, hätte das Momentum wechseln können. Jaros vergab zwar den insgesamt fünften Gmünder Strafwurf, dennoch war mit drei Toren in Folge zum 16:17 (44.) der Anschluss erzielt. Die Partie hätte kippen können, doch der TSB verlor abermals den Faden. Ohne Harz wollte den Gästen neun Minuten lang kein weiterer Treffer gelingen, der 0:8-Negativlauf riss trotz einer Auszeit nicht ab. Nach dem 16:25 (51.) ging es nur noch um Schadensbegrenzung, selbst eine überzogene Rote Karte gegen Obertürkheims Philipp Wenger für einen Schubser im Gegenstoß änderte nichts mehr.
 
Erst zwei Siege, nun zwei Niederlagen – trotz ausgeglichenem Punktekonto zeigt der Trend beim neu aufgestellten Perspektivteam nach unten. „Jetzt gilt es, in dieser Woche hart zu arbeiten und mit positiver Energie ins Derby zu gehen“, blickt Schamberger positiv nach vorne. Am kommenden Samstag (19:30 Uhr / Große Sporthalle) kommt es gegen die SG Schorndorf zum Wiedersehen mit den Ex-Gmündern Julian Sacher und Heiko Beck. Die Gäste reisen noch punktlos und stehen ebenso unter Zugzwang wie der TSB II.
 
TSB: Tizian Daubner, Dennis Slonek – Kai Kiesel (4), Kai Jaros (3), Aaron Wild (3/1), Jonas Stütz (2), Sebastian Wittek (2), Felix Daubner (2), Patrick Schamberger (1), Noel Reibstein (1), Paul Fritz, Can Oktay, Jochen Leitner
(Nicolas Schoch)