Abstieg, Umbruch, Aufbruch – das Perspektivteam des TSB Gmünd sortiert sich für die Bezirksoberliga komplett neu. Mit Patrick Schamberger kehrt eine echte Vereinslegende auf die Trainerbank zurück. Aus Mut, Mentalität und einer aufstrebenden A-Jugend soll eine schlagkräftige Einheit wachsen.
Die Zeichen im Regionalliga-Unterbau stehen auf Erneuerung. Die ließ sich auch gar nicht verhindern, nachdem der TSB Gmünd II im schwierigen zweiten Jahr aus der Landesliga abgestiegen und zehn Spieler von Bord gegangen waren. Schließlich trennten sich nach nur zwölf Monaten auch die Wege mit dem bisherigen Trainer Sebastian Adam. Bei aller Dankbarkeit für dessen Einsatz musste der Sportliche Leiter Jürgen Rilli nach zähen Gesprächen feststellen, „dass wir in dieser Konstellation keine spielfähige Mannschaft mehr hätten aufstellen können.“
Patrick Schamberger folgt auf Sebastian Adam
Der Neustart war unumgänglich und findet eine prägende Figur. Über ein Jahrzehnt hinweg war Patrick Schamberger bei den „Jets“ Leistungsträger am Kreis oder auf Linksaußen, von 2018 bis 2019 war er bereits Co-Trainer der ersten Mannschaft. „Paddy war die absolute erste Wahl“, so Rilli über den Ur-TSBler, der sich zunächst ausschließlich um die neu aufgestellte A-Jugend kümmern sollte. Eine interne Lösung, die im Verein sehr gut ankommt: „Er lebt das Engagement und die Gmünder Identifikation vor, sprüht vor Ehrgeiz. Wenn es jemand schaffen kann, dann Paddy – weil er ein Menschenfänger ist, empathisch und sympathisch ist.“

Nach einer gesundheitlichen Pause hatte sich Schamberger bewusst für einen neuen Weg entschieden. „Ich hatte einfach wieder Bock auf eine Aufgabe als Trainer“, sagt der bald 40-Jährige: „Und da kam nur der TSB infrage.“ In den vergangenen sechs Jahren hatte der zweifache Vater den Ausdauersport als neue Leidenschaft für sich entdeckt, sogar einen Ironman in Italien absolviert.
Identifikationsfigur mit Ironman-Mentalität
Sein Debüt gab Schamberger bei der A-Jugendqualifikation in Winnenden. Die Gmünder wurden Gruppendritter und ließen nur den TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen hinter sich. Für die neue Saison in der Bezirksliga bündeln beide Nachbarvereine nun ihre dünnen Kader, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Gemeinsam mit Sven Hermann, Markus Wollmann und Shane Lauber bildet Schamberger das neue Trainerteam der A-Jugend. Naheliegend war deshalb auch der Gedanke, die eigenen Youngster frühzeitig in die zweite Herrenmannschaft einzubinden. „Beide Seiten profitieren“, so Schamberger: „Die Jugendspieler vom schnelleren Spiel und den erfahrenen Mitspielern, die Zweite von einer breiteren Bank. Das macht Sinn, wir machen aber natürlich auch getrenntes Training.“

Der langjährige Viertliga-Spieler ist sich bewusst, welch schweres Erbe er beim TSB II angetreten hat: „Die erste Riege wurde komplett ausgewechselt – und selbst die hat in der Landesliga im Schnitt 35 Gegentore kassiert.“ Florian Krazer, Manuel Menz, Jonas Schmutzert (alle zur HSG Bargau/Bettringen), Julian Sacher, Heiko Beck (zum Ligarivalen SG Schorndorf), Vincent Pick, Louis Waldraff (beide SV Fellbach), Giovanni Gentile, Dominic Boland (hören auf) und Valentin Pick (verletzungsbedingtes Karriereende) sind weg. Weshalb der neue Coach in den Wochen des Umbruch sein Telefon nicht aus der Hand legte.
Der neue Kader steht – und gibt Hoffnung
Das Ergebnis lässt sich sehen. Die aus Lorch stammenden Zwillinge Tizian (Torwart) und Felix Daubner (Rückraum/Linksaußen) wechseln aus der A-Jugend des TEAM Stuttgart nach Gmünd. Jonas Stütz von der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf wirbelt künftig am Kreis gemeinsam mit Kai Kiesel, der sich nach langer Verletzungspause als Modellathlet im Training zurückgemeldet hat. Das nächste junge Talent ist Niels Waldraff (zuletzt HSG Bargau/Bettringen), dessen Priorität allerdings auf dem Landesliga-Fußball mit dem TSGV Waldstetten liegen wird.

Ein Aufgebot, mit dem Schamberger gerne arbeitet und gleichzeitig die gebliebenen Akteure in die Pflicht nimmt: „Die Jungs, die bislang nicht so viel Spielzeit hatten, müssen nun in die Fußstapfen treten und voran gehen.“ Gleichzeitig braucht es auch eine bessere Abstimmung mit dem Regionalliga-Team. „Wir wollen den Jungs immer wieder die Möglichkeit geben, oben anzuklopfen und sich in der Ersten zu zeigen“, freut sich Schamberger auf die Zusammenarbeit mit seinem früheren Mitspieler und heutigen Trainerkollegen Aaron Fröhlich. Der TSB II soll wieder mehr Sprungbrett denn Notlösung sein.
Klare Vision: Teamgeist vor Tabellenplatz
„Wir brauchen das Perspektivteam“, betont Jürgen Rilli mit Blick auf die sportliche Zukunft. Der Abstieg sei ein Wermutstropfen gewesen, von dem man sich nun zurückkämpfen müsse. „Quantitativ und qualitativ sind wir gut aufgestellt“, ist der Sportliche Leiter überzeugt. Einen direkten Wiederaufstieg hat trotzdem niemand auf dem Zettel. Vielmehr geht es darum, neue Strukturen zu schaffen, Rollen neu zu definieren und eine verschworene Einheit zu formen. „Es muss erst alles zusammenwachsen“, ergänzt Schamberger.

Denn die Uhren sind nicht nur beim TSB Gmünd II komplett auf Null gestellt. Die neu gebildete Bezirksoberliga Stuttgart-Rems-Murr ist ein sportlich unbekanntes Terrain. Doch mit frischem Wind, klarer Struktur und dem TSB-Urgewächs an der Seitenlinie ist die Richtung gesetzt.
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Abstieg, Umbruch, Aufbruch – das Perspektivteam des TSB Gmünd sortiert sich für die Bezirksoberliga komplett neu. Mit Patrick Schamberger kehrt eine echte Vereinslegende auf die Trainerbank zurück. Aus Mut, Mentalität und einer aufstrebenden A-Jugend soll eine schlagkräftige Einheit wachsen.
Die Zeichen im Regionalliga-Unterbau stehen auf Erneuerung. Die ließ sich auch gar nicht verhindern, nachdem der TSB Gmünd II im schwierigen zweiten Jahr aus der Landesliga abgestiegen und zehn Spieler von Bord gegangen waren. Schließlich trennten sich nach nur zwölf Monaten auch die Wege mit dem bisherigen Trainer Sebastian Adam. Bei aller Dankbarkeit für dessen Einsatz musste der Sportliche Leiter Jürgen Rilli nach zähen Gesprächen feststellen, „dass wir in dieser Konstellation keine spielfähige Mannschaft mehr hätten aufstellen können.“
Patrick Schamberger folgt auf Sebastian Adam
Der Neustart war unumgänglich und findet eine prägende Figur. Über ein Jahrzehnt hinweg war Patrick Schamberger bei den „Jets“ Leistungsträger am Kreis oder auf Linksaußen, von 2018 bis 2019 war er bereits Co-Trainer der ersten Mannschaft. „Paddy war die absolute erste Wahl“, so Rilli über den Ur-TSBler, der sich zunächst ausschließlich um die neu aufgestellte A-Jugend kümmern sollte. Eine interne Lösung, die im Verein sehr gut ankommt: „Er lebt das Engagement und die Gmünder Identifikation vor, sprüht vor Ehrgeiz. Wenn es jemand schaffen kann, dann Paddy – weil er ein Menschenfänger ist, empathisch und sympathisch ist.“

Nach einer gesundheitlichen Pause hatte sich Schamberger bewusst für einen neuen Weg entschieden. „Ich hatte einfach wieder Bock auf eine Aufgabe als Trainer“, sagt der bald 40-Jährige: „Und da kam nur der TSB infrage.“ In den vergangenen sechs Jahren hatte der zweifache Vater den Ausdauersport als neue Leidenschaft für sich entdeckt, sogar einen Ironman in Italien absolviert.
Identifikationsfigur mit Ironman-Mentalität
Sein Debüt gab Schamberger bei der A-Jugendqualifikation in Winnenden. Die Gmünder wurden Gruppendritter und ließen nur den TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen hinter sich. Für die neue Saison in der Bezirksliga bündeln beide Nachbarvereine nun ihre dünnen Kader, um gemeinsam erfolgreich zu sein. Gemeinsam mit Sven Hermann, Markus Wollmann und Shane Lauber bildet Schamberger das neue Trainerteam der A-Jugend. Naheliegend war deshalb auch der Gedanke, die eigenen Youngster frühzeitig in die zweite Herrenmannschaft einzubinden. „Beide Seiten profitieren“, so Schamberger: „Die Jugendspieler vom schnelleren Spiel und den erfahrenen Mitspielern, die Zweite von einer breiteren Bank. Das macht Sinn, wir machen aber natürlich auch getrenntes Training.“

Der langjährige Viertliga-Spieler ist sich bewusst, welch schweres Erbe er beim TSB II angetreten hat: „Die erste Riege wurde komplett ausgewechselt – und selbst die hat in der Landesliga im Schnitt 35 Gegentore kassiert.“ Florian Krazer, Manuel Menz, Jonas Schmutzert (alle zur HSG Bargau/Bettringen), Julian Sacher, Heiko Beck (zum Ligarivalen SG Schorndorf), Vincent Pick, Louis Waldraff (beide SV Fellbach), Giovanni Gentile, Dominic Boland (hören auf) und Valentin Pick (verletzungsbedingtes Karriereende) sind weg. Weshalb der neue Coach in den Wochen des Umbruch sein Telefon nicht aus der Hand legte.
Der neue Kader steht – und gibt Hoffnung
Das Ergebnis lässt sich sehen. Die aus Lorch stammenden Zwillinge Tizian (Torwart) und Felix Daubner (Rückraum/Linksaußen) wechseln aus der A-Jugend des TEAM Stuttgart nach Gmünd. Jonas Stütz von der HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf wirbelt künftig am Kreis gemeinsam mit Kai Kiesel, der sich nach langer Verletzungspause als Modellathlet im Training zurückgemeldet hat. Das nächste junge Talent ist Niels Waldraff (zuletzt HSG Bargau/Bettringen), dessen Priorität allerdings auf dem Landesliga-Fußball mit dem TSGV Waldstetten liegen wird.

Ein Aufgebot, mit dem Schamberger gerne arbeitet und gleichzeitig die gebliebenen Akteure in die Pflicht nimmt: „Die Jungs, die bislang nicht so viel Spielzeit hatten, müssen nun in die Fußstapfen treten und voran gehen.“ Gleichzeitig braucht es auch eine bessere Abstimmung mit dem Regionalliga-Team. „Wir wollen den Jungs immer wieder die Möglichkeit geben, oben anzuklopfen und sich in der Ersten zu zeigen“, freut sich Schamberger auf die Zusammenarbeit mit seinem früheren Mitspieler und heutigen Trainerkollegen Aaron Fröhlich. Der TSB II soll wieder mehr Sprungbrett denn Notlösung sein.
Klare Vision: Teamgeist vor Tabellenplatz
„Wir brauchen das Perspektivteam“, betont Jürgen Rilli mit Blick auf die sportliche Zukunft. Der Abstieg sei ein Wermutstropfen gewesen, von dem man sich nun zurückkämpfen müsse. „Quantitativ und qualitativ sind wir gut aufgestellt“, ist der Sportliche Leiter überzeugt. Einen direkten Wiederaufstieg hat trotzdem niemand auf dem Zettel. Vielmehr geht es darum, neue Strukturen zu schaffen, Rollen neu zu definieren und eine verschworene Einheit zu formen. „Es muss erst alles zusammenwachsen“, ergänzt Schamberger.

Denn die Uhren sind nicht nur beim TSB Gmünd II komplett auf Null gestellt. Die neu gebildete Bezirksoberliga Stuttgart-Rems-Murr ist ein sportlich unbekanntes Terrain. Doch mit frischem Wind, klarer Struktur und dem TSB-Urgewächs an der Seitenlinie ist die Richtung gesetzt.
Sonntag, 21. September: TSV Alfdorf/Lorch/Waldhausen II – TSB II
Samstag, 27. September: TSB II – SF Schwaikheim II
Samstag, 04. Oktober: TSB II – VfL Waiblingen II
Samstag, 11. Oktober: TV Obertürkheim – TSB II
Samstag, 18. Oktober: TSB II – SG Schorndorf
Sonntag, 26. Oktober: TSV Schmiden II – TSB II
Samstag, 01. November: TSB II – HSG Bargau/Bettringen II
Sonntag, 09. November: HC Oppenweiler/Backnang III – TSB II
Sonntag, 16. November: TSB II – SV Hohenacker-Neustadt
Sonntag, 23. November: HC Winnenden II – TSB II
Samstag, 29. November: TSB II – SV Magstadt
Samstag, 06. Dezember: TV Oeffingen II – TSB II
Samstag, 13. Dezember: TSB II – HSG Oberer Neckar
(Text: Nicolas Schoch - Bilder: Nicolas Schoch, TSB-Archiv)