32:26-Heimsieg gegen Konstanz: Begeisternder Tempohandball und Waldenmaier-Comeback

Ein emotionsgeladener Auftakt in den Heimspiel-Doppelpack: Der TSB Gmünd bezwingt die U23 von Drittliga-Meister HSG Konstanz nach einem temporeichen Schlagabtausch am Ende hochverdient mit 32:26 (11:12). Schon am Sonntag (17 Uhr / Große Sporthalle) wartet die nächste Aufgabe gegen den SV Fellbach.

 „Er kann´s nicht bleiben lassen“, kommentierte Michael Hieber sein spontanes Comeback mit einem Augenzwinkern. Nachdem Dragoș Oprea aufgrund einer Corona-Infektion kurzfristig ausfiel, kehrte der langjährige Erfolgscoach und aktuelle Abteilungsleiter am Freitagabend gemeinsam mit Kapitän Aaron Fröhlich auf die Trainerbank des TSB Gmünd zurück – und das mit Erfolg. 
 
Die beiden jüngsten Mannschaften der Oberliga, zwar durch einige (coronabedingte) Ausfälle geschwächt, boten den 350 Zuschauer ein temporeiches Spiel mit mehreren Führungswechseln. Schon im ersten Durchgang war der TSB am Drücker, verzweifelte aber an der eigenen Chancenverwertung. Mehrfach stand das Aluminium im Weg oder der Konstanzer Beachhandball-Nationalkeeper Moritz Ebert. Doch auch TSB-Rückhalt Daniel Mühleisen bot eine Gala-Vorstellung. Kurz vor der Pause verkürzten die Gmünder durch den herausragenden Tom Abt auf 11:12 (30.).
 
Der rasante Schlagabtausch setzte sich auch nach der Pause fort. Beim 15:17 (38.) waren die Gäste erneut im Vorteil, doch der TSB blieb dran und eroberte beim 21:20 (46.) erstmals seit der 17.Minute wieder die Führung zurück. Bis zum 26:25 (55.) war es ein Spiel auf Messers Schneide, ehe der TSB durch die Paraden von Mühleisen und das blitzschnelle Konterspiel davonzog. Als Abt seinem Gegenspieler gedankenschnell den Ball abluchste und Ebert zum 28:26 (57.) überwand, sollte dies der Knackpunkt sein. Daniel Mühleisen vernagelte seinen Kasten in den letzten Minuten, die Flügelflitzer Eric Zimmermann und Wolfgang Bächle stellten den 32:26-Endstand her.
 
„Es war keine einfache Situation, doch die Mannschaft ist topfit und das ist der Verdienst von Dodo Oprea“, lobte Hieber anschließend: „Wir haben den Druck hochgehalten und einen wunderbaren schnellen Ball nach vorne gespielt. Es war eine tolle Teamleistung.“
Zugute kam dem TSB das Comeback von Jonas Waldenmaier. Der Kreisläufer stand nach längerer Verletzungspause erstmals seit dem 20.November wieder im Kader, steuerte mit dem 15:16 (37.) und 29:26 (58.) gleich zwei wichtige Treffer bei. „Jedes Tor ist wichtig, besonders in dieser Phase“, meinte Waldenmaier, hob aber den starken kämpferischen Einsatz seiner Mitspieler hervor: „Heute sollte man eher die Abwehr als den Angriff loben. Wenn du hinten kein Tor kassierst, nimmt dir das im Angriff automatisch den Druck.“
 
Viel Zeit zum Regenerieren bleibt dem TSB nicht: Bereits am Sonntag (17 Uhr) gastiert der Tabellenletzte SV Fellbach in der Großen Sporthalle. Um die Spannung hochzuhalten, haben die Jets für den Samstagmorgen eine weitere Trainingseinheit angesetzt. „Es ist natürlich außergewöhnlich und eine komplett neue Situation für uns alle, zwei Spiele an einem Wochenende zu bestreiten“, sagt Waldenmaier. Richtig abzuschalten sei da gar nicht möglich, aber auch nicht richtig: „Du kannst deinen Körper nicht komplett herunterfahren, wenn am nächsten Tag schon das nächste Spiel ansteht. Wenn wir kämpferisch erneut so gut auftreten, dann bin ich guter Dinge.“
Dass der TSB bei einem weiteren Sieg über Schlusslicht Fellbach sogar auf den dritten Tabellenplatz vorrücken könnte, sollte Zusatzmotivation genug sein. Auch wenn Rückkehrer Waldenmaier diesen Nebenaspekt elegant zur Seite schiebt: „Wir sind nicht auf die Tabelle fixiert und schauen nur von Spiel zu Spiel. Gegen Ende der Saison können wir dann auf die Tabelle schauen. Wenn wir dann immer noch in der oberen Hälfte stehen, dann ist das in dieser starken Liga ein Riesenerfolg.“
 
TSB: Daniel Mühleisen, Devin Immer – Tom Abt (6), Nicola Rascher (6), Wolfgang Bächle (5), Eric Zimmermann (5), Marian Rascher (3/2), Patrick Watzl (3), Sven Petersen (2), Jonas Waldenmaier (2), Stephan Mühleisen, Philipp Schwenk, Kai Kiesel, Arian Pleißner, Valentin Pick
HSG: Moritz Ebert, Lukas Herrmann – Luca Merz (4), Nico Koch (4), Felix Fehrenbach (4), Gianluca Herbel (3), Jonas Hadlich (3), Fabian Zeller (2), Lucas Farias-Veeser (2), Marvin Böhlefeld (2), Fynn Osann (1), Constantin Eich (1), Ben Widmann, Moritz Ullrich, Kai Mittendorf, Jens Koester
Siebenmeter: TSB 3/2 – HSG 3/3
Zeitstrafen: TSB 4 Minuten – HSG 6 Minuten
Schiedsrichter: Dominik Salles, Lars Salles (TGV Beilstein)
Zuschauer: 350
 
(Text: Nico Schoch – Bilder: Gmünder Tagespost, Nico Schoch, Enrico Immer)