Eine perfekte Schau: Der TSB ist Meister und kehrt in die Oberliga zurück

Geschafft – der TSB ist Meister der Württembergliga Süd und steigt wieder in die Oberliga Baden-Württemberg auf. 1000 Zuschauer verwandelten am Sonntagabend die Großsporthalle in ein Tollhaus und bejubelten frenetisch einen hochverdienten und überzeugenden 37:28-Erfolg der Gmünder über den SKV Unterensingen.


Es war eine Superleistung der Schützlinge von Chef-Coach Stefan Klaus und Co Patrick Schamberger, die von Anfang an mit einem unbändigen Siegeswillen, hoch konzentriert und mit enormen Tempo ans Werk gingen und schnell mit 7:2 führten. Beim 19:13 nach 27 Minuten schien eine Vorentscheidung schon gefallen, doch die tapfer kämpfenden Gäste kamen noch vor der Pause auf 19:15 heran. Damit waren sie gut bedient, denn beim TSB stachen alle Trümpfe. Vor allem der Abwehrmittelblock mit Christian Waibel und Lukas Waldenmaier vor einem überragenden Torwart Sebastian Fabian zwang die Unterensinger zu überhasteten Aktionen und Fehlern. Auf dieser Basis lief die TSB-Angriffsmaschine wie geölt. Aaron Fröhlich zog die Fäden und traf vom Siebenmeterpunkt bis auf eine Ausnahme genau so sicher wie aus dem Rückraum, Flügelflitzer Wolfgang Bächle narrte bei Kontern den Gegner nach Belieben, Sven Petersen setzte sich Wucht aus dem Rückraum durch, Dominik Sos näherte sich wieder seiner Bestform und am Kreis war Jonas Waldenmaier immer anspielbar und torgefährlich. Jan und Felix Häfner stärkten in der Abwehr und im Angriff perfekt das Gmünder Gefüge.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kam der TSB kurzfristig ins Schwimmen. Der SKV, der dem TSB die bislang einzige Auswärtsniederlage beigebracht hatte, kam auf 22:21 und 24:22 heran. Stefan Klaus brachte in einer Auszeit seine Jungs aber wieder auf Meisterschaftskurs. Bezeichnend: Die Ligabesten Aaron Fröhlich und Wolfgang Bächle mit je drei Treffern und Sebastian Fabian mit einem gehalten Siebenmeter sorgten für den 30:22-Zwischenstand und brachen die Moral der Gäste. Der Rest war von Gmünder Seite Spielrauch pur und grenzenlose Freude über eine perfekte Vorstellung.

Lange bevor Wolfgang Bächle mit der Schlusssirene den 37:28-Endstand markierte, verteilten Michael und Andreas Hieber, das Trainergespann des Vorjahrs, die Aufstiegs-T-Sihrts: Betriebsunfall ist repariert, 4. Liga, wir kommen wieder.

TSB Gmünd: Sebastian Fabian, Giovanni Gentile, Wolfgang Bächle (7), Lukas Kauderer, Jan Häfner (2), Christian Waibel, Aaron Fröhlich (12/3), Lukas Waldenmaier (1), Felix Häfner, Sven Petersen (8), Hendrik Prahst, Dominik Sos (5), Jonas Waldenmaier (2).
SKV Unterensingen: Vogel, Klinger; Hihn (1), Keppeler (1), Mäntele (1), Hablitzel (2), Buck (6), Paßmann (3), Schlau, Tobis Klenner (5), Bürker (1), Brändle (8).

Die TSB-Titel-Bilanz:

Schon am drittletzten Spieltag der Saison 2018/19 hat der TSB Schwäbisch Gmünd durch den 37:28-Sieg gegen den SKV Unterensingen die Meisterschaft in der Württembergliga Süd und damit den sofortigen Wiederaufstieg in die Baden-Württemberg-Oberliga perfekt gemacht. Und zwar sehr souverän. Der Erfolg hat, wie immer, viele „Väter“.

Die Abteilungsleitung

Abteilungsleiter Sven Kienhöfer verfiel nach dem Betriebsunfall „Abstieg“ nicht in Aktionismus und zog die auch im Falle des Klassenerhaltes eingeplante Neuausrichtung konsequent durch: Das langjährige Trainergespann Michael und Andreas Hieber blieb der „TSB-Familie“ erhalten. Der nun stellvertretende Abteilungsleiter Michael Hieber verpflichtete schon früh den Nenninger Stefan Klaus als seinen Nachfolger. Er etablierte die neue Position eines Sportlichen Leiters und fand dafür mit dem besonnenen Jürgen Rilli vom TSV Bartenbach einen ausgewiesenen Handballexperten. Er bildete einen 12-köpfigen Führungskreis und verteilte damit Arbeit und Verantwortung auf mehrere Schulter. Michael und Andreas Hieber intensivierten das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit und vor allem puschte Michael als Jugendleiter die Nachwuchsarbeit. Bereits jetzt ist erkennbar, dass beim TSB Talente heranreifen, die bald in der ersten Mannschaft eingesetzt werden können. Die neue TSB-Struktur funktioniert: DieNeuzugänge für die nächste Saison stehen bereits fest.

Trainer- und Betreuerstab

Chefcoach Stefan Klaus und sein Assistent Patrick Schamberger harmonisieren perfekt. Die Aufgaben sind klar verteilt. Das Training kommt bei den Spielern an, die Motivation ist hoch, alle haben sich weiter entwickelt. Betreuer Holger Sohnle, Wolfgang Schuster, Sebastian Göth und Physio Manoj Chamakala ergänzen mit ihrer Kompetenz das Trainergespann.

Das Team

Für nahezu alle Trainer ist der TSB Gmünd das Top-Team der Liga – als geschlossene Einheit und von der individuellen Klasse her. Auf drei Positionen stellt der TSB die besten Spieler in der Liga: Regisseur und Torjäger Aaron Fröhlich, Torwart Sebastian Fabian und Rechtsaußen Wolfgang Bächle.

Ganz nahe dran an diesen drei sind die Rückraumspieler Sven Petersen, der sich enorm steigerte, und Dominik Sos sowie Kreisläufer Jonas Waldenmaier. Deutlich verbessert im Vergleich zum Vorjahr haben sich die variabel einsetzbaren Jan und Felix Häfner. Top in der Liga ist auch der TSB-Abwehrmittelblock mit Christian Waibel, Lukas Waldenmaier und Hendrik Prahst. Letzterer und besonders Yannik Leichs, die beide noch im A-Jugendalter, sind die großen „Wechsel auf die Zukunft“ des TSB.

Der Saisonverlauf

Von Anfang an stand der TSB an der Spitze. Lediglich beim 35:35 zuhause gegen Hegensberg-Liebersbronn gab es einen „Hänger“, der aber durch ein 25:25 beim Favoriten TSV Heiningen ausgebügelt wurde. Danach folgten sieben Siege in Folge. Erst am zwölften Spieltag musste der TSB die erste Niederlage einstecken – 34:38 beim SKV Unterensingen. Darauf startete der TSB eine 10:0-Serie und wurde mit 18:4 Zählern Halbzeitmeister, ehe es gegen den TSV Heiningen Anfang Februar mit 29:32 die einzige Heimniederlage setzte.

Nach dem 36:26 beim TSV Deizisau und dem 31:31 gegen die HSG Langenau-Elchingen drohte der TSB außer Tritt zu kommen. Doch während die Klaus-Jungs mit einer Serie von fünf Siegen wieder in die Erfolgspur zurückfanden, schwächelten die Verfolger TSV Heiningen und TSV Wolfschlugen.

Statistik-Werte

Der TSB hat mit 27 Gegentoren im Schnitt die beste Abwehr und mit durchschnittlich 33 Treffern den zweitbesten Angriff der Liga nachdem TSV Deizisau. Der TSB erzielte in 19 Spielen mehr als 30 Tore, zweimal über 40 (höchster Sieg 40:19 gegen Laupheim). In acht Partien kassierte der TSB auch über 30 Gegentore.


Bilanz der TSB-Spieler

Feldspieler:

  • Aaron Fröhlich 26 Spiele, 233/65 Tore
  • Wolfgang Bächle 26 Spiele, 146/2 Tore
  • Dominik Sos 25 Spiele, 121/9 Tore
  • Sven Petersen 26 Spiele, 120 Tore
  • Jonas Waldenmaier 26 Spiele, 78 Tore
  • Felix Häfner 26 Spiele, 48 Tore
  • Yannik Leichs 22 Spiele, 35 Tore
  • Jan Häfner 18 Spiele, 29 Tore
  • Lukas Waldenmaier 25 Spiele, 21 Tore
  • Hendrik Prahst 16 Spiele, 10 Tore
  • Christian Waibel 24 Spiele, 8 Tore
  • Belmin Nadarevic 8 Spiele, 2 Tore
  • Anis Bojic 9 Spiele, 2 Tore
  • Lukas Kauderer 8 Spiele, 1 Tor
Torhüter:
  • Sebastian Fabian 25 Spiele, 3 Tore
  • Giovanni Gentile 24 Spiele, 1 Tor
© Gmünder Tagespost 14.04.2019 22:49 / Winfried Hofele

Auch beim Feiern absolut meisterlich ...

Die Oberliga-Aufsteiger des TSB Schwäbisch Gmünd sind auch abseits des Feldes unschlagbar. Noch am Montag feierten sie ausgiebig auf dem Marktplatz ihren vorzeitigen Titelgewinn in der Württembergliga. Kann man mal machen – ist ja schließlich nichts Alltägliches ...