Gegen den Tabellenletzten TSV Blaustein ist der Anspruch des TSB Gmünd eindeutig – es soll der nächste Heimsieg her, um den Kontakt zur Regionalliga-Spitze zu halten. Doch es braucht am Sonntag (17 Uhr / Römerhalle Straßdorf) eine konzentrierte Leistung, um nicht erneut in eine gefährliche Falle zu treten.

Ob gegen den Tabellenzweiten oder den Letzten: Leichte Gegner gibt es nicht, was der TSB Gmünd schon mit der 30:33-Niederlage am zweiten Spieltag beim TV Plochingen schmerzhaft erfahren musste. Dennoch mischen die drittplatzierten „Jets“ mit 13:5 Punkten erwartungsgemäß im Konzert der Großen mit. Einzig die HSG Willstätt/Hanauerland (16:4) und der TSV Weinsberg (14:6) haben im ersten Saisondrittel mehr Zähler gesammelt, doch auch der Abstand nach hinten ist äußerst gering. Tabellarisch hat das jüngste 33:33-Remis in Weinsberg also wenig geändert, allerdings die Gmünder Baustellen erneut offengelegt.

Ob gegen den Tabellenzweiten oder den Letzten: Leichte Gegner gibt es nicht, was der TSB Gmünd schon mit der 30:33-Niederlage am zweiten Spieltag beim TV Plochingen schmerzhaft erfahren musste. Dennoch mischen die drittplatzierten „Jets“ mit 13:5 Punkten erwartungsgemäß im Konzert der Großen mit. Einzig die HSG Willstätt/Hanauerland (16:4) und der TSV Weinsberg (14:6) haben im ersten Saisondrittel mehr Zähler gesammelt, doch auch der Abstand nach hinten ist äußerst gering. Tabellarisch hat das jüngste 33:33-Remis in Weinsberg also wenig geändert, allerdings die Gmünder Baustellen erneut offengelegt.
Keine Zweifel an der Gmünder Moral
Was sich nach dem Gegentor in der Schlusssekunde zunächst wie ein verlorener Punkt anfühlte, ist in der Rückschau schon deutlich mehr wert. „In der zweiten Halbzeit lief vieles nicht für uns“, bemängelte Trainer Aaron Fröhlich sowohl die Spielleitung als auch die eigene Abwehrleistung: „Wir hatten eigentlich klar abgesprochen, welche Situationen wir defensiv zulassen wollten und welche nicht. Ich muss meine Jungs aber auch in Schutz nehmen, weil sie extrem viele Zweikämpfe annehmen mussten und trotz aller Widerstände dagegenhalten konnten, um diesen einen Punkt auswärts bei einer Spitzenmannschaft mitzunehmen.“

Offensiv überzeugte der TSB mit Kreativität und Variabilität. Ob mit vier Rückraumspielern oder ganz klassisch mit einem Kreisläufer. „Wir waren stets torgefährlich und haben uns gute Chancen herausgespielt“, lobt Fröhlich. Was sich auch in Zahlen niederschlägt: Mit über 33 Toren im Schnitt stellen die Gmünder weiterhin den stärksten Angriff ligaweit. Nur defensiv war es wieder ein Rückschritt nach dem zuvor überzeugenden 29:28-Heimauftritt gegen Verfolger HSG Ostfildern. Die beiden Torhüter Daniel Mühleisen und Tobias Klemm brachten es in Weinsberg insgesamt auf lediglich drei Paraden – viel zu wenig für einen Aufstiegsanwärter.
Ohne Maier und Watzl fehlt die Stabilität
Doch genau dort, wo der Trainer weiterhin den Hebel ansetzen muss, hakt es personell. Erneut werden mit Andreas Maier (private Gründe) und Patrick Watzl (Reha nach Meniskus-Operation) zwei der stärksten Abwehrspieler fehlen. Routinier Christian Waibel musste im Training zuletzt kürzertreten. Der Einsatz Jonas Waldenmaier, der sich in der Schlussphase in der Weinsberg am Knöchel verletzte, wird sich kurzfristig entscheiden. Angesichts dieser Ausfälle ist Fröhlich auch gar nicht schockiert oder verwundert aufgrund der schwankenden Leistungen. „Wir sind gerade nicht in einer optimalen Verfassung, in der wir defensiv komplett eingespielt sind“, so der 35-Jährige.

Was am Plan für den Sonntag allerdings nichts ändert: „Wir wollen den Gegner in den stehenden Angriff zwingen und unseren Rückzug verbessern. Da haben wir zuletzt einige Tore zu viel aus dem Gegenstoß oder der zweiten Welle kassiert. Ich bin aber auch überzeugt, dass wir zuhause ein anderes Gesicht zeigen, stabiler stehen und in unser System zurückkehren werden.“ Auf dem Papier scheint die Gelegenheit günstig zu sein. Denn auf drei Kracherspielen gegen die direkten Rivalen folgt das absolute Kontrastprogramm, wenn Schlusslicht TSV Blaustein anreist. Ein altbekannter, aber seit diesem Sommer neuformierter Gegner, der erst eines von zehn Spielen für sich entscheiden konnte.
Unbekannter, aber robuster Gegner
„Da ist auch für mich Vieles neu“, warnt Fröhlich nach seinen Beobachtungen: „Blaustein hat eine körperlich robuste Mannschaft, die Spieler sind nicht zu knapp und körperlich extrem stark. Zumal sie sich Qualität aus dem Ausland dazu geholt haben.“ Genau damit hatte der TSV Blaustein in diesem Sommer unfreiwillig für Schlagzeilen gesorgt. Nachdem im Juli drei ungarische sowie zwei kroatische Akteure an den Blautopf gelotst wurden, kursierte eine gefälschte Meldung im Netz. Als „Tatabánya Blaustein“ würde der TSV nach Ungarn umziehen und sich aus dem deutschen Spielbetrieb verabschieden. Der Verein nahm es mit Humor, immerhin musste der neue Trainer Gabriel Senciuc (vormals in Laupheim und Bad Saulgau tätig) den Verlust vieler langjähriger Stammkräfte auffangen.

Die Neuzugänge Márton Szabados (70/19 Saisontore), Kreisläufer Balint Rosta (39/1) und der Rückraumlinke Gergö Tóth (32/8) haben sich prompt als beste Blausteiner Werfer etabliert. Dem Magyaren Szabados, der als gelernter Linksaußen nun im linken Rückraum auftrumpft, gelangen sogar 15 Treffer in einer einzigen Partie. Eingespielt kann diese zusammengewürfelte Team verständlicherweise noch nicht sein, zeigte aber aufsteigende Tendenz. Mit einem 30:28 über Neuling TV Neuhausen/Erms gelang vor zwei Wochen der ersehnte erste Sieg, doch im Kellerduell gegen den TV Plochingen folgte ein empfindlicher Rückschlag. Bei der 29:35-Heimpleite ließen sich die Blausteiner bereits im ersten Durchgang den Schneid abkaufen.
Konzentration statt Arroganz
Der TSB muss sich auf einen harten Kampf einstellen, um weiter ganz oben dabeizubleiben. Der Plochingen-Dämpfer bleibt dabei das warnende Beispiel, wie der Coach anmerkt. „Wir haben erlebt, dass wir große Probleme bekommen, wenn wir uns im Kopf nicht gut genug vorbereiten“, betont Fröhlich: „Doch auf unserer gemeinsamen Reise war es noch nie so, dass wir extreme Leistungsschwankungen hätten oder einen Gegner aus Arroganz nicht ernst genommen hätten. Das ist nicht unser Stil – sondern, dass wir hohen Einsatz bringen und maximal heiß in jedes Spiel gehen.“

Der Kader allerdings ist dünn besetzt. Die beiden mit einem Zweitspielrecht ausgestatteten Simon Neumaier (JANO Filder) und Lenny Schwenk (FA Göppingen) stehen sich am Sonntag zur gleichen Zeit im direkten Duell in der der A-Jugend-Bundesliga gegenüber. Weshalb die Eigengewächse Kai Kiesel und Jonathan Leichs auf einen Einsatz hoffen dürfen, um mit ihrer großen Statur die TSB-Abwehr zu stabilisieren. Durchaus auch ein Lohn für gute Leistungen im Perspektivteam, das bereits um 15 Uhr in der Bezirksoberliga den SV Hohenacker-Neustadt empfängt.
Römerhalle Straßdorf: Kleiner, aber lauter
Auch im „Ausweichquartier“ in der Straßdorfer Römerhalle will der TSB Gmünd an seine Heimserie anknüpfen. „Die Spiele in Straßdorf haben immer ihren eigenen Charme“, so beschreibt Fröhlich sein gutes Gefühl: „Eine enge Halle, in der schnell eine gute und laute Stimmung entsteht.“ Was den Jets helfen soll, um nicht den fatalen Fehler zu begehen, die internationalen Gäste aus Blaustein zu unterschätzen.
TSB: Immer, Klemm, D. Mühleisen – Abt, J. Leichs, Y. Leichs, Schäffner, Scholz, Abele, Bächle, Burtsche, Kiesel, S. Mühleisen, Waibel (?), Waldenmaier (?)

(Text: Nicolas Schoch - Bilder: Frank Bieg)







































