Nach fünf Jahren ist Rückraumspieler Yannik Leichs zurück beim TSB Gmünd. Im Interview spricht der 25-Jährige über seine neue Rolle in der Defensive, das Vertrauen in Trainer Aaron Fröhlich und die Vorfreude auf den nahenden Saisonstart.

„Es ist kein Tschüss für immer“, hatte Yannik Leichs im Sommer 2020 bereits angekündigt. Während der Corona-Pandemie hatte das Gmünder Eigengewächs den TSB verlassen, um beim TV Plochingen in der 3. Liga zu spielen und gleichzeitig sein Lehramt-Studium in Tübingen voranzutreiben. Im besten Handballeralter meldet er sich bei seinem Heimatverein zurück und trifft auf eine eingespielte Mannschaft, die im Regionalliga-Auftaktspiel gegen den TSV Heiningen am 06. September (19:30 Uhr / Große Sporthalle) direkt ein Zeichen setzen möchte.
Drei Testspiele sind absolviert, der Saisonstart steht kurz bevor. Wie ist dein Gefühl in der neuen, alten Mannschaft?
Es war leichter als gedacht, mich zu integrieren. Ich kenne alle Spieler schon lange, wurde super aufgenommen und habe mich vom ersten Tag an wieder wie zuhause gefühlt.
Aber auf dem Spielfeld ist es bestimmt schwieriger, in eine eingespielte Mannschaft hineinzufinden?
"Na klar. Man merkt sofort, dass die Mannschaft super harmoniert und alle Abläufe sitzen. Bei mir war das am Anfang noch nicht so. Kreuzungen, das Timing, die Absprachen in der Abwehr – das hat noch nicht gepasst. Letzte Saison habe ich wegen meines Auslandssemesters kaum Handball gespielt. Da fehlt natürlich Spielpraxis. Aber die Automatismen kommen zurück, und auch das Timing mit meinen Mitspielern passt immer besser."
Gerade in der Abwehr fällt auf, wie kräftig der TSB wirkt – mit Andreas Maier, Christian Waibel und dir. Bist Du inzwischen in erster Linie Abwehrspezialist?
"Ich freue mich tatsächlich, wieder Abwehr spielen zu dürfen. Das habe ich schon immer gemocht. Über eine starke Abwehr kann man sich Selbstvertrauen holen, das gibt Sicherheit für das ganze Spiel."
Das deckt sich genau mit dem, was Trainer Aaron Fröhlich seit einem Jahr vorlebt...
"…und das muss auch so sein. Über die Abwehr gewinnt man Spiele, nicht andersherum. Darauf liegt unser Fokus. Natürlich probieren wir in den Testspielen viel im Angriff, da klappt noch nicht alles und wir haben einige Gegenstoßtore kassiert. Aber das ist normal in der Vorbereitung. Wichtig ist, dass wir im ersten Punktspiel unter 25 Gegentoren bleiben – beim 30:26 gegen Söflingen waren wir ja schon nah dran."
Du hast Aaron Fröhlich schon als Spielmacher an deiner Seite gehabt. Wie sehr beeindruckt er dich in seiner jetzigen Rolle?
"Die Arbeitsweise ist eigentlich ganz ähnlich. Schon damals habe ich als junger Spieler gemacht, was Aaron gesagt hat – und daran nie gezweifelt. Jetzt ist es genauso, nur dass er eben an der Seitenlinie steht. Sein Input ist hervorragend. Überrascht hat mich das nicht, ich habe das genauso erwartet. Es war einer der Gründe, warum ich jetzt zurückgekommen bin: Ich wollte von Anfang an dabei sein, weil ich überzeugt bin, dass es der richtige Schritt ist und es mich beeindruckt hat, wie die Mannschaft in der vergangenen Saison aufgespielt hat."
Auf welchem Level befindet sich das Team aktuell?
"Ich habe keinen direkten Vergleich, aber von außen hört man, dass wir jetzt schon weiter sind als vor einem Jahr. Mit meiner Erfahrung würde ich auch sagen: Es läuft schon sehr gut. Bei Plochingen haben wir in der Vorbereitung, glaube ich, nie ein Testspiel gewonnen."
In der vergangenen Saison war der TSB als Tabellendritter mit nur vier Niederlagen so erfolgreich wie nie zuvor. Blendet ihr das völlig aus oder könnt ihr euch daran hochziehen?
"In eine Saison zu gehen und zu sagen, wir wollen höchstens vier Spiele verlieren, das ist psychologisch der falsche Ansatz. Das ist fast schon utopisch. Wir bleiben bei unserem Ziel, jedes Spiel gewinnen zu wollen."
Früher ging es um den Klassenerhalt, jetzt um den maximalen Erfolg. Spürst Du auch, dass sich die Denkweise beim TSB seit deinem Abschied grundlegend verändert hat?
"Auf jeden Fall und das macht riesigen Spaß. Was von außen gesagt wird, interessiert uns nicht. Intern zählt nach wie vor, dass wir von Spiel zu Spiel denken und das Beste erreichen wollen."
Im ersten Punktspiel wartet das große Derby gegen den TSV Heiningen. Wird das auch der Moment sein, in dem Du dich wieder richtig „daheim“ fühlen wirst?
"Geiler geht’s nicht. Heimspiel, Samstagabend, gegen den Nachbarn. Da geht’s sofort um alles. Ich freue mich extrem auf den Moment, vor einer vollen Halle einzulaufen. Das gibt einen extra Schub und dann bin ich mir sicher, dass wir das Derby auch gewinnen werden."
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Nach fünf Jahren ist Rückraumspieler Yannik Leichs zurück beim TSB Gmünd. Im Interview spricht der 25-Jährige über seine neue Rolle in der Defensive, das Vertrauen in Trainer Aaron Fröhlich und die Vorfreude auf den nahenden Saisonstart.

„Es ist kein Tschüss für immer“, hatte Yannik Leichs im Sommer 2020 bereits angekündigt. Während der Corona-Pandemie hatte das Gmünder Eigengewächs den TSB verlassen, um beim TV Plochingen in der 3. Liga zu spielen und gleichzeitig sein Lehramt-Studium in Tübingen voranzutreiben. Im besten Handballeralter meldet er sich bei seinem Heimatverein zurück und trifft auf eine eingespielte Mannschaft, die im Regionalliga-Auftaktspiel gegen den TSV Heiningen am 06. September (19:30 Uhr / Große Sporthalle) direkt ein Zeichen setzen möchte.
Drei Testspiele sind absolviert, der Saisonstart steht kurz bevor. Wie ist dein Gefühl in der neuen, alten Mannschaft?
Es war leichter als gedacht, mich zu integrieren. Ich kenne alle Spieler schon lange, wurde super aufgenommen und habe mich vom ersten Tag an wieder wie zuhause gefühlt.
Aber auf dem Spielfeld ist es bestimmt schwieriger, in eine eingespielte Mannschaft hineinzufinden?
"Na klar. Man merkt sofort, dass die Mannschaft super harmoniert und alle Abläufe sitzen. Bei mir war das am Anfang noch nicht so. Kreuzungen, das Timing, die Absprachen in der Abwehr – das hat noch nicht gepasst. Letzte Saison habe ich wegen meines Auslandssemesters kaum Handball gespielt. Da fehlt natürlich Spielpraxis. Aber die Automatismen kommen zurück, und auch das Timing mit meinen Mitspielern passt immer besser."
Gerade in der Abwehr fällt auf, wie kräftig der TSB wirkt – mit Andreas Maier, Christian Waibel und dir. Bist Du inzwischen in erster Linie Abwehrspezialist?
"Ich freue mich tatsächlich, wieder Abwehr spielen zu dürfen. Das habe ich schon immer gemocht. Über eine starke Abwehr kann man sich Selbstvertrauen holen, das gibt Sicherheit für das ganze Spiel."
Das deckt sich genau mit dem, was Trainer Aaron Fröhlich seit einem Jahr vorlebt...
"…und das muss auch so sein. Über die Abwehr gewinnt man Spiele, nicht andersherum. Darauf liegt unser Fokus. Natürlich probieren wir in den Testspielen viel im Angriff, da klappt noch nicht alles und wir haben einige Gegenstoßtore kassiert. Aber das ist normal in der Vorbereitung. Wichtig ist, dass wir im ersten Punktspiel unter 25 Gegentoren bleiben – beim 30:26 gegen Söflingen waren wir ja schon nah dran."
Du hast Aaron Fröhlich schon als Spielmacher an deiner Seite gehabt. Wie sehr beeindruckt er dich in seiner jetzigen Rolle?
"Die Arbeitsweise ist eigentlich ganz ähnlich. Schon damals habe ich als junger Spieler gemacht, was Aaron gesagt hat – und daran nie gezweifelt. Jetzt ist es genauso, nur dass er eben an der Seitenlinie steht. Sein Input ist hervorragend. Überrascht hat mich das nicht, ich habe das genauso erwartet. Es war einer der Gründe, warum ich jetzt zurückgekommen bin: Ich wollte von Anfang an dabei sein, weil ich überzeugt bin, dass es der richtige Schritt ist und es mich beeindruckt hat, wie die Mannschaft in der vergangenen Saison aufgespielt hat."
Auf welchem Level befindet sich das Team aktuell?
"Ich habe keinen direkten Vergleich, aber von außen hört man, dass wir jetzt schon weiter sind als vor einem Jahr. Mit meiner Erfahrung würde ich auch sagen: Es läuft schon sehr gut. Bei Plochingen haben wir in der Vorbereitung, glaube ich, nie ein Testspiel gewonnen."
In der vergangenen Saison war der TSB als Tabellendritter mit nur vier Niederlagen so erfolgreich wie nie zuvor. Blendet ihr das völlig aus oder könnt ihr euch daran hochziehen?
"In eine Saison zu gehen und zu sagen, wir wollen höchstens vier Spiele verlieren, das ist psychologisch der falsche Ansatz. Das ist fast schon utopisch. Wir bleiben bei unserem Ziel, jedes Spiel gewinnen zu wollen."
Früher ging es um den Klassenerhalt, jetzt um den maximalen Erfolg. Spürst Du auch, dass sich die Denkweise beim TSB seit deinem Abschied grundlegend verändert hat?
"Auf jeden Fall und das macht riesigen Spaß. Was von außen gesagt wird, interessiert uns nicht. Intern zählt nach wie vor, dass wir von Spiel zu Spiel denken und das Beste erreichen wollen."
Im ersten Punktspiel wartet das große Derby gegen den TSV Heiningen. Wird das auch der Moment sein, in dem Du dich wieder richtig „daheim“ fühlen wirst?
"Geiler geht’s nicht. Heimspiel, Samstagabend, gegen den Nachbarn. Da geht’s sofort um alles. Ich freue mich extrem auf den Moment, vor einer vollen Halle einzulaufen. Das gibt einen extra Schub und dann bin ich mir sicher, dass wir das Derby auch gewinnen werden."
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Zum letzten Testspiel empfängt der TSB Gmünd an diesem Donnerstag um 19:30 Uhr in der Großen Sporthalle den Oberligisten SG Lauterstein. Dauerkarten für die neue Regionalliga-Saison sind zum Preis von 110 Euro (Ermäßigt 70 Euro) bis Donnerstag bei Holger Sohnle (Mobil: 0163 6515539) oder am ersten Spieltag an der Abendkasse erhältlich. 