"Aus dem kleinen Tief wieder hocharbeiten": Drittes TSB-Spitzenspiel in einer Woche

Zum Abschluss der englischen Woche wartet der nächste Hochkaräter auf den TSB Gmünd. Mit der SG H2Ku Herrenberg gastiert am Sonntag (17 Uhr) der aktuelle Tabellenvierte und einer der heißen Aufstiegsanwärter in der Straßdorfer Römerhalle.

Innerhalb von nur neun Tagen stehen die "Jets" zum dritten Mal einer Spitzenmannschaft der Liga gegenüber. Dieses harte Programm verlangt nicht nur den Spielern, sondern auch den beiden Trainern alles ab. "Eigentlich ergibt sich alles von alleine", erklärt Michael Stettner, der mit seinem "Co" Volker Haiser gleich am Sonntag den 38:30-Auswärtserfolg in Blaustein analysierte und die Mannschaft am Montag in einem "relativ dosierten, taktisch geprägten" Training auf das Nachholspiel gegen Bittenfeld II vorbereitete. Nach der bitteren 28:32-Heimschlappe wiederholte sich das Programm: Videostudium am Mittwoch, Abschlusstraining am Donnerstag. "Das ist schon echt knackig", sagt Stettner.
Doch wenn man es so sagen mag, birgt die englische Woche auch einen positiven Nebeneffekt: Rückschläge wie eben die erste Heimniederlage dieser Saison sind schneller abgehakt als es in einer normalen Trainingswoche der Fall wäre. Entsprechend aufmunternd lautete auch Haisers Ansage direkt nach Spielende am Dienstagabend: "Kopf hoch, weitermachen!" Der TSB-Taktiker ist zwar überzeugt davon, dass die Partie interessanter geworden wäre, "wenn wir unsere hundert Prozent abgerufen hätten." Doch diese Konstanz in den Leistungen sei von der jungen Mannschaft kaum zu erwarten. Zumal das Niveau, welches die Jets bei den vorherigen Kantersiegen gegen Heiningen und Blaustein an den Tag gelegt hatten, "unfassbar gut" gewesen sei: "Doch es kann ja nicht funktionieren, dass wir jedem Gegner schon in der ersten Halbzeit komplett davonrennen."
Immerhin ist das Gesamtbild, welches der TSB nach seiner Verjüngungskur im Sommer abgibt, weiterhin sehr positiv. Als Tabellenfünfter haben sich die Gmünder ein Sechs Punkte-Polster zur Abstiegszone geschaffen. Das sei das Einzige, was zählt, werden beide Coaches nicht müde zu betonen. Auch die englische Woche begann hervorragend, denn der deutliche Sieg beim vorherigen Spitzenreiter in Blaustein war in keinster Weise zu erwarten gewesen. "Es hätte auch passieren können, dass wir in dieser Woche 0:6 Punkte einfahren", meint Haiser. Nun bietet sich weiterhin die Chance, mit einer positiven Bilanz herauszugehen: "Nach diesem kleinen Tief in der Mitte können wir uns nun wieder hocharbeiten. Unser Ziel ist es, zuhause immer zu punkten."
Allerdings wissen die Jets auch genau, woran sie nach dem Rückschlag gegen Bittenfeld zu arbeiten haben. Die eigene Chancenverwertung war mangelhaft, so dass auch der starke Daniel Mühleisen im Duell mit TVB-Torhüter Fabian Bauer den Kürzeren zog. Gleichzeitig fand die TSB-Abwehr mit zunehmender Spieldauer kaum noch Zugriff auf die flinken Youngster aus der Talentschmiede des Bundesligisten. Mehr Kompaktheit im Abwehrverbund, mehr Effizienz im Angriff – auf diese beiden Attribute wird es ankommen, um im Duell mit der SG H2Ku Herrenberg bestehen zu können.
Es ist das Aufeinandertreffen des Vorjahresfünften und -dritten. Nun haben sich beide Teams erneut ganz vorne in der Tabelle festgesetzt – was beim TSB deutlich überraschender erscheint als bei Herrenberg. Trainer Fabian Gerstlauer dämpfte die Erwartungen vor der diesjährigen Mammutsaison zwar ganz bewusst: "Wir haben oft am Limit gespielt und sind im Winter auf einer Welle mit 19:1 Punkten geschwommen." Allerdings hat Gerstlauer in den vergangenen Jahren ein Team geformt, das perspektivisch die Rückkehr in die Drittklassigkeit anpeilt. Dort war die SG bis 2016 über ein Jahrzehnt lang etabliert, von einem einjährigen Abstecher in die 2.Bundesliga 2010/11 abgesehen.
Zum Saisonauftakt mussten sich die Herrenberger in Söflingen (33:35) und kurz darauf beim Spitzenreiter TV Plochingen (32:37) geschlagen geben, ließen dann aber zunehmend die Muskeln spielen. Das gilt besonders für die treffsichere Rückraum-Achse mit Janne Böhm (54 Saisontore), Maximilian Bröhl (49) und Valentin Mosdzien (49/19). Der Drittliga-Absteiger TVG Großsachsen wurde mit einem 37:29-Kantersieg nach Hause geschickt, auch in den vergangenen beiden Partien gegen Aufsteiger TV Knielingen (36:27) und die Wundertüte HSG Konstanz II (38:27) bot die SG eine 60-minütige Dominanz. "Wir haben uns nach einer harten Trainingswoche selbst belohnt", freute sich Gerstlauer dabei besonders über die 17 Tempo-Gegenstöße und 28 Paraden seiner Keeper Georg Mohr und Finn Hummel.
Es spricht also vieles dafür, dass sich die Zuschauer in der Straßdorfer Römerhalle erneut auf einen rasanten Schlagabtausch mit vielen Toren freuen dürfen. Das Thema Belastungssteuerung spielt dabei eine große Rolle. Für die beiden TSB-Trainer wird es darauf ankommen, am Ende einer kräftezehrenden Woche die richtigen Kniffe zu finden. Denn nur zwei Tage lang konnten die Leistungsträger wie Kapitän Nicola Rascher oder Kreisläufer Stephan Mühleisen durchschnaufen, nachdem sie zweimal fast über die volle Spielzeit auf der Platte standen. Rotation ist also gefordert zum Abschluss der englischen Woche. "Doch wir haben es schon ganz hingekriegt, die breite Bank zu nutzen, damit jeder seine Pausen und seine Einsatzzeiten bekommen hat", sagt Stettner.
Youngster Arian Pleißner etwa nähert sich nach seiner Verletzung immer weiter seiner Top-Form an und durfte darüber hinaus im Perspektivteam wichtige Spielpraxis sammeln. Ebenso wie der ebenfalls erst 19 Jahre junge Louis Waldraff, der in Blaustein seinen ersten Oberliga-Treffer erzielte. Mit Valentin und Vincent Pick warten zwei weitere Eigengewächs auf ihre Chance, dem Team zu helfen. Das große Sorgenkind indes bleibt Wolfgang Bächle, der leicht erkrankt zuletzt nur für wenige Minuten mitwirken konnte. Doch auch Moritz Werner als einzig verbliebener Linkshänder im Kader hat unter Beweis gestellt, dass er die vakante Position auf Rechtsaußen bestens ausfüllen kann. Als "Joker" könnten Stettner und Haiser außerdem ihren mit 30 Jahren ältesten Spieler aus dem Hut zaubern: Philipp Schwenk gab im Perspektivteam sein Comeback nach langwieriger Verletzungspause, absolvierte allerdings erst wenige Trainingseinheiten und soll langsam herangeführt werden.
Schwenk und die genannten Youngster werden deshalb wohl auch am Sonntag erstmal in der Bezirksliga zum Einsatz kommen, wo der TSB II um 14:45 Uhr den noch verlustpunktfreien Tabellenzweiten TSV Heiningen II empfängt. Bereits um 12:30 Uhr empfängt die D-Jugend des TSB die SG Hofen/Hüttlingen zum Bezirksliga-Spitzenspiel. Dieser Heimspieltag soll für den TSB Gmünd der krönenden Abschluss einer stressigen, aber umso spannenderen Woche werden.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Moritz Werner, Andreas Maier, Valentin Pick, Louis Waldraff, Jan Spindler, Arian Pleißner, Philipp Schwenk, Jonas Schwenk, Vincent Pick, Wolfgang Bächle (?), Eric Zimmermann, Stephan Mühleisen, Jonas Waldenmaier
                      
Zum Abschluss der englischen Woche wartet der nächste Hochkaräter auf den TSB Gmünd. Mit der SG H2Ku Herrenberg gastiert am Sonntag (17 Uhr) der aktuelle Tabellenvierte und einer der heißen Aufstiegsanwärter in der Straßdorfer Römerhalle.

Innerhalb von nur neun Tagen stehen die "Jets" zum dritten Mal einer Spitzenmannschaft der Liga gegenüber. Dieses harte Programm verlangt nicht nur den Spielern, sondern auch den beiden Trainern alles ab. "Eigentlich ergibt sich alles von alleine", erklärt Michael Stettner, der mit seinem "Co" Volker Haiser gleich am Sonntag den 38:30-Auswärtserfolg in Blaustein analysierte und die Mannschaft am Montag in einem "relativ dosierten, taktisch geprägten" Training auf das Nachholspiel gegen Bittenfeld II vorbereitete. Nach der bitteren 28:32-Heimschlappe wiederholte sich das Programm: Videostudium am Mittwoch, Abschlusstraining am Donnerstag. "Das ist schon echt knackig", sagt Stettner.
Doch wenn man es so sagen mag, birgt die englische Woche auch einen positiven Nebeneffekt: Rückschläge wie eben die erste Heimniederlage dieser Saison sind schneller abgehakt als es in einer normalen Trainingswoche der Fall wäre. Entsprechend aufmunternd lautete auch Haisers Ansage direkt nach Spielende am Dienstagabend: "Kopf hoch, weitermachen!" Der TSB-Taktiker ist zwar überzeugt davon, dass die Partie interessanter geworden wäre, "wenn wir unsere hundert Prozent abgerufen hätten." Doch diese Konstanz in den Leistungen sei von der jungen Mannschaft kaum zu erwarten. Zumal das Niveau, welches die Jets bei den vorherigen Kantersiegen gegen Heiningen und Blaustein an den Tag gelegt hatten, "unfassbar gut" gewesen sei: "Doch es kann ja nicht funktionieren, dass wir jedem Gegner schon in der ersten Halbzeit komplett davonrennen."
Immerhin ist das Gesamtbild, welches der TSB nach seiner Verjüngungskur im Sommer abgibt, weiterhin sehr positiv. Als Tabellenfünfter haben sich die Gmünder ein Sechs Punkte-Polster zur Abstiegszone geschaffen. Das sei das Einzige, was zählt, werden beide Coaches nicht müde zu betonen. Auch die englische Woche begann hervorragend, denn der deutliche Sieg beim vorherigen Spitzenreiter in Blaustein war in keinster Weise zu erwarten gewesen. "Es hätte auch passieren können, dass wir in dieser Woche 0:6 Punkte einfahren", meint Haiser. Nun bietet sich weiterhin die Chance, mit einer positiven Bilanz herauszugehen: "Nach diesem kleinen Tief in der Mitte können wir uns nun wieder hocharbeiten. Unser Ziel ist es, zuhause immer zu punkten."
Allerdings wissen die Jets auch genau, woran sie nach dem Rückschlag gegen Bittenfeld zu arbeiten haben. Die eigene Chancenverwertung war mangelhaft, so dass auch der starke Daniel Mühleisen im Duell mit TVB-Torhüter Fabian Bauer den Kürzeren zog. Gleichzeitig fand die TSB-Abwehr mit zunehmender Spieldauer kaum noch Zugriff auf die flinken Youngster aus der Talentschmiede des Bundesligisten. Mehr Kompaktheit im Abwehrverbund, mehr Effizienz im Angriff – auf diese beiden Attribute wird es ankommen, um im Duell mit der SG H2Ku Herrenberg bestehen zu können.
Es ist das Aufeinandertreffen des Vorjahresfünften und -dritten. Nun haben sich beide Teams erneut ganz vorne in der Tabelle festgesetzt – was beim TSB deutlich überraschender erscheint als bei Herrenberg. Trainer Fabian Gerstlauer dämpfte die Erwartungen vor der diesjährigen Mammutsaison zwar ganz bewusst: "Wir haben oft am Limit gespielt und sind im Winter auf einer Welle mit 19:1 Punkten geschwommen." Allerdings hat Gerstlauer in den vergangenen Jahren ein Team geformt, das perspektivisch die Rückkehr in die Drittklassigkeit anpeilt. Dort war die SG bis 2016 über ein Jahrzehnt lang etabliert, von einem einjährigen Abstecher in die 2.Bundesliga 2010/11 abgesehen.
Zum Saisonauftakt mussten sich die Herrenberger in Söflingen (33:35) und kurz darauf beim Spitzenreiter TV Plochingen (32:37) geschlagen geben, ließen dann aber zunehmend die Muskeln spielen. Das gilt besonders für die treffsichere Rückraum-Achse mit Janne Böhm (54 Saisontore), Maximilian Bröhl (49) und Valentin Mosdzien (49/19). Der Drittliga-Absteiger TVG Großsachsen wurde mit einem 37:29-Kantersieg nach Hause geschickt, auch in den vergangenen beiden Partien gegen Aufsteiger TV Knielingen (36:27) und die Wundertüte HSG Konstanz II (38:27) bot die SG eine 60-minütige Dominanz. "Wir haben uns nach einer harten Trainingswoche selbst belohnt", freute sich Gerstlauer dabei besonders über die 17 Tempo-Gegenstöße und 28 Paraden seiner Keeper Georg Mohr und Finn Hummel.
Es spricht also vieles dafür, dass sich die Zuschauer in der Straßdorfer Römerhalle erneut auf einen rasanten Schlagabtausch mit vielen Toren freuen dürfen. Das Thema Belastungssteuerung spielt dabei eine große Rolle. Für die beiden TSB-Trainer wird es darauf ankommen, am Ende einer kräftezehrenden Woche die richtigen Kniffe zu finden. Denn nur zwei Tage lang konnten die Leistungsträger wie Kapitän Nicola Rascher oder Kreisläufer Stephan Mühleisen durchschnaufen, nachdem sie zweimal fast über die volle Spielzeit auf der Platte standen. Rotation ist also gefordert zum Abschluss der englischen Woche. "Doch wir haben es schon ganz hingekriegt, die breite Bank zu nutzen, damit jeder seine Pausen und seine Einsatzzeiten bekommen hat", sagt Stettner.
Youngster Arian Pleißner etwa nähert sich nach seiner Verletzung immer weiter seiner Top-Form an und durfte darüber hinaus im Perspektivteam wichtige Spielpraxis sammeln. Ebenso wie der ebenfalls erst 19 Jahre junge Louis Waldraff, der in Blaustein seinen ersten Oberliga-Treffer erzielte. Mit Valentin und Vincent Pick warten zwei weitere Eigengewächs auf ihre Chance, dem Team zu helfen. Das große Sorgenkind indes bleibt Wolfgang Bächle, der leicht erkrankt zuletzt nur für wenige Minuten mitwirken konnte. Doch auch Moritz Werner als einzig verbliebener Linkshänder im Kader hat unter Beweis gestellt, dass er die vakante Position auf Rechtsaußen bestens ausfüllen kann. Als "Joker" könnten Stettner und Haiser außerdem ihren mit 30 Jahren ältesten Spieler aus dem Hut zaubern: Philipp Schwenk gab im Perspektivteam sein Comeback nach langwieriger Verletzungspause, absolvierte allerdings erst wenige Trainingseinheiten und soll langsam herangeführt werden.
Schwenk und die genannten Youngster werden deshalb wohl auch am Sonntag erstmal in der Bezirksliga zum Einsatz kommen, wo der TSB II um 14:45 Uhr den noch verlustpunktfreien Tabellenzweiten TSV Heiningen II empfängt. Bereits um 12:30 Uhr empfängt die D-Jugend des TSB die SG Hofen/Hüttlingen zum Bezirksliga-Spitzenspiel. Dieser Heimspieltag soll für den TSB Gmünd der krönenden Abschluss einer stressigen, aber umso spannenderen Woche werden.
TSB: Daniel Mühleisen, Giovanni Gentile – Nicola Rascher, Tom Abt, Moritz Werner, Andreas Maier, Valentin Pick, Louis Waldraff, Jan Spindler, Arian Pleißner, Philipp Schwenk, Jonas Schwenk, Vincent Pick, Wolfgang Bächle (?), Eric Zimmermann, Stephan Mühleisen, Jonas Waldenmaier
                      

Das ist der Gegner: SG H2Ku Herrenberg


Hintere Reihe von links nach rechts: Alexander Zürn, Janne Böhm, Joshua Stöffler, Sascha Marquardt, Maximilian Bröhl, Nick Lange

Mittlere Reihe von links: Fabian Gerstlauer (Trainer), Michael Elsner (Teambetreuer), Finn Böhm, Finn Hummel, Georg Mohr, Nicolas Rhotert, Marvin Seeger, Tobias Barthold (Sportlicher Leiter)

Vordere Reihe von links, Casandra Kosmehl (Physio-Team PGS), Michael Fangerow, Johannes Roscic, Sven Schmitt, Valentin Mosdzien, Hansi Böhm (sportlicher Leiter)

 
Neuzugänge: Michael Fangerow (HSG Böblingen/Sindelfingen), Finn Hummel (HBW Balingen-Weilstetten II), Sven Schmitt (TuS Helmlingen)
Abgänge: Urs Bonhage, Frederik Todt (beide HSG Böblingen/Sindelfingen)
Trainer: Fabian Gerstlauer (4.Jahr)
Mannschaftskapitän: Sascha Marquardt
Saisonziel: Großer Abstand zu den Abstiegsrängen
Meistertipp: TGS Pforzheim
Saison 2021/22: 3.Platz, 41:19 Punkte
Bester Torschütze 2021/22: Janne Böhm (127)
Größter sportlicher Erfolg: Meister Regionalliga Süd 2009/10
Bisherige Duelle (aus TSB-Sicht): 3 Siege, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen
Heimspielstätte: Markweghalle (800 Plätze) – Schießtäle, 71083 Herrenberg
Entfernung: 88 Kilometer (69 Minuten Fahrtzeit)

(Text: Nico Schoch - Bilder: Enrico Immer, Nico Schoch, SG H2Ku Herrenberg)