Ein starker Beginn und eine Fünf Tore-Führung reichen dem TSB Gmünd II nicht, um den Negativlauf in der Bezirksoberliga zu durchbrechen. Ein totaler Einbruch in der Schlussphase führt zur 23:32 (15:13) – Schlappe beim TSV Schmiden II.

Stabil verteidigen, mit mehr Sicherheit ins Angriffsspiel und über den Kreis zum Erfolg kommen – der Matchplan von Trainer Patrick Schamberger ging zunächst voll auf. Doch es zeigte sich wieder einmal, dass sein Perspektivteam weiterhin in der Lernphase steckt – die nächste schmerzvolle Lektion inklusive. Von einem frühen 1:3-Rückstand nach sechs Minuten hatten sich die Gmünder nicht schocken lassen und durch zwei Siebenmetertore von Aaron Wild das Spiel erstmals gedreht. Kai Jaros und Sebastian Wittek erhöhten sogar auf 9:6 (19.). Im Mittelblock verteidigte der TSB geschlossen, dahinter glänzte Torwart Tizian Daubner mit zahlreichen Paraden. Viele freie Würfe und einen Siebenmeter nahm der Youngster den Schmidenern ab. Woraufhin Kreisläufer Kai Kiesel mit seinem bereits vierten Tor zum 12:8 (22.) traf.
Doch ausgerechnet nachdem Linkshänder Wild zum 14:9 (24.) eingenetzt hatte, kam der Bruch ins Gmünder Spiel. „Da hat Schmiden mit vielen Eins-gegen-Eins-Situationen noch stärker aufs Gas gedrückt und wir haben es nur noch teilweise geschafft, dagegenzuhalten“, analysierte Schamberger. Schon vor der Pause war der Vorsprung auf 15:13 (28.) geschrumpft, beim 16:16 (34.) dann endgültig aufgebraucht. Noel Reibstein und Jaros warfen den TSB letztmals in Führung, doch nach dem 19:19-Ausgleich (43.) kippte die Partie komplett. Spielmacher Wittek ging voran und brachte seine Farben noch einmal auf 21:23 (48.) heran. Doch da war den Gästen längst die Kontrolle entglitten.

„Da hat sich wieder unser altes Problem eingeschlichen“, ärgerte sich der Trainer: „Wir haben zu viel nachgedacht anstatt den Kopf auszuschalten und unsere Spielzüge auszuspielen. Das war auch der Grund, weshalb wir in der zweiten Halbzeit nur noch acht Tore geworfen haben.“ Das sonst starke Gmünder Kreisläuferspiel hatte Schmiden nun vollständig unter Kontrolle, bestrafte jeden technischen Fehler dann eiskalt. Mit einem 7:0-Lauf machten die Hausherren kurzen Prozess. Der TSB fand neun Minuten lang kein Durchkommen und konnte nur noch Ergebniskosmetik betreiben. Das 23:32 fiel am Ende deutlich aus – spiegelte aber die Kräfteverhältnisse der letzten Viertelstunde wider, als der TSB jede Linie verloren hatte.
Durch die vierte Niederlage in Folge rutscht das Gmünder Perspektivteam in der Tabelle weiter ab. Was aber nicht bedeutet, dass beim besonnenen Coach jetzt schon Panik aufkommen würde. Der TSB II steckt weiterhin in einem Entwicklungsprozess, darauf weist Schamberger gerne hin. Doch im bevorstehenden Stadtderby am Samstag (17:15 Uhr / Große Sporthalle) gegen die HSG Bargau/Bettringen II soll sich das endlich bezahlt machen: „Wir werden uns einiges vornehmen, im Training hart arbeiten und dann hoffentlich die zwei Punkte zuhause behalten.“
TSB II: Tizian Daubner, Devin Immer – Kai Jaros (5), Aaron Wild (5/3), Sebastian Wittek (4), Kai Kiesel (4), Jonathan Leichs (2), Jonas Stütz (1), Paul Fritz (1), Noel Reibstein (1), Lasse Bladeck, Can Oktay, Max Wollmann, Felix Daubner

(Text und Bilder: Nicolas Schoch)







































