Die Abwehr steht, Abt entscheidet: TSB Gmünd meldet sich nervenstark zurück

Der TSB Gmünd beweist Charakterstärke und bezwingt eine starke HSG Ostfildern mit 29:28 (13:15). Angeführt vom zehnfachen Torschützen Tom Abt drehen die Jets das Regionalliga-Spitzenspiel in den letzten zehn Minuten und bleiben als Tabellendritter oben dran.

Starker Gegner, starke Kulisse – und ein noch stärkerer TSB Gmünd: Ihre Rückkehr in die eigene Halle nach sechs Wochen auf Reisen zelebrierten die Jets vor 750 Zuschauern ganz im Stile eines Spitzenteams. Das Kollektiv glänzte – und brauchte letztlich doch einen Mann, der alles entschied. Das war Spielmacher Tom Abt, der die letzten sieben Tore entweder selbst erzielte oder vorbereitete. „In diesen Szenen muss ich mir auch den Ball nehmen“, sagte der zehnfache Torschütze über die dramatische Schlussphase. „Doch ich bin auch froh darüber, das Vertrauen der Mannschaft zu spüren. Das würde ich auch nicht nur auf mich, sondern auf alle unsere Führungsspieler beziehen.“
„Eigentlich wollten wir die Handlungsräume von Tom Abt eingrenzen“, gestand Gästetrainer Dominik Schwöbel: „Wie unglaublich schwer das aber ist, wurde uns heute klar. Nichtsdestotrotz sind wir mit einer hohen Intensität bei der vielleicht besten Mannschaft der Liga aufgetreten und hätten einen Punkt verdient gehabt.“ So hochgelobt der TSB wurde, genau so trat er auch auf. Eine Woche nach der 36:41-Pleite in Waiblingen war besonders von der bröckelnden Abwehr eine Reaktion gefordert. Weshalb Co-Trainer Simon Fröhlich mit dem Anpfiff die klare Devise aufs Feld rief: „Jeden Ballgewinn und jede Abwehraktion feiern wie ein eigenes Tor.“


Frühe Rückschläge und ein starker Rückhalt

Doch auch Ostfildern stellte mit seiner großgewachsenen Defensivreihe ein echtes Bollwerk, an dem sich der TSB lange die Zähne ausbiss. Zwei Fehlwürfe von Niklas Burtsche gleich zu Beginn taten da besonders weh, weshalb die Gmünder früh mit 1:3 (6.) zurücklagen. Torwart Daniel Mühleisen setzte mit einer Parade aber einen wichtigen Impuls, seine Vorderleute verkürzten umgehend. Besonders dem starken Linkshänder Stefan Scholz hatten es die Hausherren zu verdanken, dass sie trotz schwierigem Start nicht abreißen ließen. Die Chance zum erstmaligen Ausgleich allerdings ließ Rechtsaußen Wolfgang Bächle liegen, der anschließend vom Youngster Florian Abele abgelöst wurde.
Zweimal hatte der TSB noch Glück mit gegnerischen Aluminiumtreffern, doch auch Mühleisen konnte das 7:11 (22.) nicht verhindern. Die Gmünder waren kurzzeitig von der Rolle, meldeten sich aber eindrucksvoll zurück. Der Schlussmann zeigte sich gut vorbereitet auf die zahlreichen Rückraumwürfe, vorne verkürzte Abt mit einem Doppelschlag auf 10:12 (25.). Nebenmann Yannik Leichs stellte auf Vorlage des eingewechselten Simon Neumaier den Anschluss her, nach einem Lattentreffer der HSG tankte sich Abt entschlossen durch und glich zum 12:12 (27.) aus. Es wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, um die Partie zu drehen. Doch Abwehrchef Andreas Maier konnte zum Gmünder Entsetzen kein Stürmerfoul provozieren, Kai Schäffner leistete sich einen überhasteten Abschluss und so stand zur Halbzeit wieder ein 13:15-Rückstand auf der Anzeigetafel.
 

Zwei Platzverweise in 90 Sekunden

Das alles war kein Grund zur Panik, wie auch Cheftrainer Aaron Fröhlich bekannte: „Umso länger das Spiel ging, umso mehr hatte ich das Gefühl, dass wir es besser in den Griff bekommen und die gegnerischen Chancen schlechter werden.“ Immer wieder war es Mühleisen, der den Gmündern den Rücken frei hielt. Die wirkliche Wende aber ließ noch auf sich warten – und wurde zusätzlich erschwert. Einen gegnerischen Konter unterband Maier, indem er Gegenspieler Lenny Piskureck unsanft über die Ersatzbank beförderte. Die Schiedsrichter zückten direkt die Rote Karte. Nur 90 Sekunden später war Gleichstand hergestellt, als der beste HSG-Werfer Florian Distel ungestüm den einlaufenden Burtsche umstieß und ebenfalls vom Feld gestellt wurde (39.).
Durch einen Wurf von Leichs ins leerstehende Gehäuse zum 18:20 (42.) schöpfte der TSB neue Hoffnung, nach einem tollen Pass von Schäffner stellte Burtsche den Anschluss her. Ebenso nervenstark zeigte sich der Linksaußen, als er sein Team per Siebenmeter erstmals mit 22:21 (48.) in Front warf. Selbst ohne Maier fand die Gmünder Abwehr zurück zu alter Stärke. Mühleisen lenkte einen Strafwurf von Jon Gehrung mit einem Reflex an die Latte. Doch als der TSB in Unterzahl zwei Treffer ins leere Tor zum 23:24 (50.) kassierte, schien das Momentum wieder verloren zu sein.
 

Abt übernimmt – und entscheidet

„Wir hatten viele negative Momente oder Zeitstrafen, die uns zurückwerfen“, fand auch Tom Abt. Umso höher sei die folgende Charakterleistung anzurechnen: „Es war purer Kampf und wir haben immer wieder gute Lösungen gefunden, obwohl uns ein wenig die Kraft ausgegangen ist.“ Der Spielmacher selbst ließ den TSB schließlich auf die Siegerstraße einbiegen. Erst drehte er den Spielstand mit einem kraftvollen Wurf auf 25:24 (52.), dann setzte er seinen Rückraumkollegen Leichs glänzend in Szene. Abt ging dorthin, wo es weh tat und musste kräftig einstecken. Was mit einer Zeitstrafe gegen Ostfildern und dem erstmaligen Zwei Tore-Vorsprung belohnt wurde.
Als HSG-Abwehrspieler Lukas Aichele mit der dritten Zeitstrafe disqualifiziert wurde, hatten die Gmünder alles in der eigenen Hand – und mussten dennoch zittern. Kreisläufer Jonas Waldenmaier hatte einen schönen Aufsetzerpass von Abt zum 29:27 (58.) genutzt, doch die letzten zwei Minuten musste der TSB nach einer Zeitstrafe gegen Christian Waibel in Unterzahl überstehen. Ostfildern verkürzte durch den auffälligen Ben van der Mei. In den finalen 60 Sekunden ruhte die Last dann erneut auf Abt. Der 23-Jährige spielte mit drei Aktionen die Zeit clever herunter, vergab zwar aus spitzem Winkel den hart erkämpften letzten Wurf – doch Ostfildern konnte keinen schnellen Angriff mehr fahren und der TSB feierte den dritten Heimsieg im dritten Heimspiel.
Als Tabellendritter mischen die Gmünder weiterhin ganz oben mit – und haben kommenden Samstag beim Zweiten TSV Weinsberg schon das nächste Spitzenspiel vor sich.
Der TSB Gmünd beweist Charakterstärke und bezwingt eine starke HSG Ostfildern mit 29:28 (13:15). Angeführt vom zehnfachen Torschützen Tom Abt drehen die Jets das Regionalliga-Spitzenspiel in den letzten zehn Minuten und bleiben als Tabellendritter oben dran.

Starker Gegner, starke Kulisse – und ein noch stärkerer TSB Gmünd: Ihre Rückkehr in die eigene Halle nach sechs Wochen auf Reisen zelebrierten die Jets vor 750 Zuschauern ganz im Stile eines Spitzenteams. Das Kollektiv glänzte – und brauchte letztlich doch einen Mann, der alles entschied. Das war Spielmacher Tom Abt, der die letzten sieben Tore entweder selbst erzielte oder vorbereitete. „In diesen Szenen muss ich mir auch den Ball nehmen“, sagte der zehnfache Torschütze über die dramatische Schlussphase. „Doch ich bin auch froh darüber, das Vertrauen der Mannschaft zu spüren. Das würde ich auch nicht nur auf mich, sondern auf alle unsere Führungsspieler beziehen.“
„Eigentlich wollten wir die Handlungsräume von Tom Abt eingrenzen“, gestand Gästetrainer Dominik Schwöbel: „Wie unglaublich schwer das aber ist, wurde uns heute klar. Nichtsdestotrotz sind wir mit einer hohen Intensität bei der vielleicht besten Mannschaft der Liga aufgetreten und hätten einen Punkt verdient gehabt.“ So hochgelobt der TSB wurde, genau so trat er auch auf. Eine Woche nach der 36:41-Pleite in Waiblingen war besonders von der bröckelnden Abwehr eine Reaktion gefordert. Weshalb Co-Trainer Simon Fröhlich mit dem Anpfiff die klare Devise aufs Feld rief: „Jeden Ballgewinn und jede Abwehraktion feiern wie ein eigenes Tor.“


Frühe Rückschläge und ein starker Rückhalt

Doch auch Ostfildern stellte mit seiner großgewachsenen Defensivreihe ein echtes Bollwerk, an dem sich der TSB lange die Zähne ausbiss. Zwei Fehlwürfe von Niklas Burtsche gleich zu Beginn taten da besonders weh, weshalb die Gmünder früh mit 1:3 (6.) zurücklagen. Torwart Daniel Mühleisen setzte mit einer Parade aber einen wichtigen Impuls, seine Vorderleute verkürzten umgehend. Besonders dem starken Linkshänder Stefan Scholz hatten es die Hausherren zu verdanken, dass sie trotz schwierigem Start nicht abreißen ließen. Die Chance zum erstmaligen Ausgleich allerdings ließ Rechtsaußen Wolfgang Bächle liegen, der anschließend vom Youngster Florian Abele abgelöst wurde.
Zweimal hatte der TSB noch Glück mit gegnerischen Aluminiumtreffern, doch auch Mühleisen konnte das 7:11 (22.) nicht verhindern. Die Gmünder waren kurzzeitig von der Rolle, meldeten sich aber eindrucksvoll zurück. Der Schlussmann zeigte sich gut vorbereitet auf die zahlreichen Rückraumwürfe, vorne verkürzte Abt mit einem Doppelschlag auf 10:12 (25.). Nebenmann Yannik Leichs stellte auf Vorlage des eingewechselten Simon Neumaier den Anschluss her, nach einem Lattentreffer der HSG tankte sich Abt entschlossen durch und glich zum 12:12 (27.) aus. Es wäre ein guter Zeitpunkt gewesen, um die Partie zu drehen. Doch Abwehrchef Andreas Maier konnte zum Gmünder Entsetzen kein Stürmerfoul provozieren, Kai Schäffner leistete sich einen überhasteten Abschluss und so stand zur Halbzeit wieder ein 13:15-Rückstand auf der Anzeigetafel.
 

Zwei Platzverweise in 90 Sekunden

Das alles war kein Grund zur Panik, wie auch Cheftrainer Aaron Fröhlich bekannte: „Umso länger das Spiel ging, umso mehr hatte ich das Gefühl, dass wir es besser in den Griff bekommen und die gegnerischen Chancen schlechter werden.“ Immer wieder war es Mühleisen, der den Gmündern den Rücken frei hielt. Die wirkliche Wende aber ließ noch auf sich warten – und wurde zusätzlich erschwert. Einen gegnerischen Konter unterband Maier, indem er Gegenspieler Lenny Piskureck unsanft über die Ersatzbank beförderte. Die Schiedsrichter zückten direkt die Rote Karte. Nur 90 Sekunden später war Gleichstand hergestellt, als der beste HSG-Werfer Florian Distel ungestüm den einlaufenden Burtsche umstieß und ebenfalls vom Feld gestellt wurde (39.).
Durch einen Wurf von Leichs ins leerstehende Gehäuse zum 18:20 (42.) schöpfte der TSB neue Hoffnung, nach einem tollen Pass von Schäffner stellte Burtsche den Anschluss her. Ebenso nervenstark zeigte sich der Linksaußen, als er sein Team per Siebenmeter erstmals mit 22:21 (48.) in Front warf. Selbst ohne Maier fand die Gmünder Abwehr zurück zu alter Stärke. Mühleisen lenkte einen Strafwurf von Jon Gehrung mit einem Reflex an die Latte. Doch als der TSB in Unterzahl zwei Treffer ins leere Tor zum 23:24 (50.) kassierte, schien das Momentum wieder verloren zu sein.
 

Abt übernimmt – und entscheidet

„Wir hatten viele negative Momente oder Zeitstrafen, die uns zurückwerfen“, fand auch Tom Abt. Umso höher sei die folgende Charakterleistung anzurechnen: „Es war purer Kampf und wir haben immer wieder gute Lösungen gefunden, obwohl uns ein wenig die Kraft ausgegangen ist.“ Der Spielmacher selbst ließ den TSB schließlich auf die Siegerstraße einbiegen. Erst drehte er den Spielstand mit einem kraftvollen Wurf auf 25:24 (52.), dann setzte er seinen Rückraumkollegen Leichs glänzend in Szene. Abt ging dorthin, wo es weh tat und musste kräftig einstecken. Was mit einer Zeitstrafe gegen Ostfildern und dem erstmaligen Zwei Tore-Vorsprung belohnt wurde.
Als HSG-Abwehrspieler Lukas Aichele mit der dritten Zeitstrafe disqualifiziert wurde, hatten die Gmünder alles in der eigenen Hand – und mussten dennoch zittern. Kreisläufer Jonas Waldenmaier hatte einen schönen Aufsetzerpass von Abt zum 29:27 (58.) genutzt, doch die letzten zwei Minuten musste der TSB nach einer Zeitstrafe gegen Christian Waibel in Unterzahl überstehen. Ostfildern verkürzte durch den auffälligen Ben van der Mei. In den finalen 60 Sekunden ruhte die Last dann erneut auf Abt. Der 23-Jährige spielte mit drei Aktionen die Zeit clever herunter, vergab zwar aus spitzem Winkel den hart erkämpften letzten Wurf – doch Ostfildern konnte keinen schnellen Angriff mehr fahren und der TSB feierte den dritten Heimsieg im dritten Heimspiel.
Als Tabellendritter mischen die Gmünder weiterhin ganz oben mit – und haben kommenden Samstag beim Zweiten TSV Weinsberg schon das nächste Spitzenspiel vor sich.

TSB Jets – HSG Ostfildern 29:28 (13:15)

TSB: Daniel Mühleisen, Tobias Klemm – Tom Abt (10), Niklas Burtsche (7/5), Stefan Scholz (5), Yannik Leichs (5), Jonas Waldenmaier (1), Stephan Mühleisen (1), Wolfgang Bächle, Kai Schäffner, Christian Waibel, Andreas Maier, Florian Abele, Lenny Schwenk, Simon Neumaier, Jonathan Leichs
HSG: Sebastian Arnold, Fabio Breuning – Florian Distel (5), Janne Böhm (5), Jon Gehrung (5/2), Dominik Keim (4), Ben van der Mei (4), Felipe Soteras Merz (3), Lukas Lehmkühler (1), Tim Bauer (1), Jan Steinfath, Lenny Piskureck, Matts Fischer, Lukas Aichele
Siebenmeter: TSB 5/5 – HSG 3/2
Zeitstrafen: TSB 16 Minuten – HSG 12 Minuten
Rote Karte: Andreas Maier (TSB/37./Gegenstoß unterbunden) – Florian Distel (HSG/39./Grobes Foulspiel), Lukas Aichele (HSG/57./Dritte Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Kai Füller, Vincent Maaß (Ulm/Burlafingen)
Zuschauer: 750
(Text: Nicolas Schoch - Bilder: Frank Bieg)